Kann so bleiben: Stralauer Idylle. Foto Silvio Weiss

Nimm eine fremde Hand und geh ins Unbekannte

Kann so bleiben: Stralauer Idylle / Foto: Silvio Weiß /
Kann so bleiben: Stralauer Idylle / Foto: Silvio Weiß /

Vom Ort bezaubert

Daniel Moor zog es 2003 nach Alt-Stralau, weil er und seine Familie diesen Ort mochten, zum Herumstromern, wegen vieler Brachen, dem wilden Grün und der verlassenen Fabrik­hallen, in denen es immer wieder etwas zu entdecken gab. „Damals“, sagt er, „als wir hierherzogen, war Stralau noch viel leerer. Es war ein Platz. Weniger ordentlich als jetzt, ruhiger und naturnäher.“ Sich zu trauen und in unbekanntes Terrain vorzuwagen, ist eine seiner Lebensmaximen.
Geboren wurde er in Leipzig. „Ich bin aber nicht dort aufgewachsen, sondern habe meine Kindheit in Berlin-Pankow und hier am südöstlichen Stadtrand verbracht. Aber hier auf der Insel“, schränkt er ein, „bin ich mit meiner jetzigen Frau und meinen zwei Kindern schon einmal umgezogen.“
Daniel Moor ist Softwareentwickler bei einem Hersteller von digitalen Landkarten. Neben seiner intensiven beruflichen Tätigkeit übt er als Vorsitzender des „Bürgerforums Stralau“ eine ehrenamtliche Tätigkeit aus.

„Das wilde Stralau wurde gezähmt“, sagt er dazu und auf meine Frage, wie das zu verstehen sei, antwortet er: „Nun, viele Flächen sind privat bebaut und es ist deutlich lauter geworden.“ Dies liegt an den zahlreichen Baustellen. Es gibt auch viele Open-Air-Clubs in der Umgebung. Ästhetische Bausünden sind entstanden. „Aber“, so räumt Daniel Moor ein, „immerhin sind die Grundstücke so angelegt, dass man fast überall hineinschauen kann und dadurch ein Eindruck von Offenheit entsteht.“ Der durchgängige Uferweg rund um Stralau ist ein Gewinn, während das einst verwunschene Paul-und-Paula-Ufer, benannt nach dem gleichnamigen legendären DEFA-Film von Heiner Carow, der 1972 hier gedreht wurde, viel von seinem Charme verloren hat. Dies geschah zum einen durch den Bau der unteren Kynaststraße, zum anderen durch den überdimensionierten asphaltierten Uferweg an dieser Stelle.

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