Kapp-Putsch Beschlagnahme / Quelle: „Der Arbeiterfotograf“ 06.1926

Keine schwarzen Katzen

Zeit der Arbeitskämpfe / Quelle: „Der Arbeiterfotograf“ 02.1929
Die 1920er Jahre waren eine Zeit der Arbeitskämpfe.
/ Quelle: „Der Arbeiterfotograf“ 02.1929 /

Kampf in der Stille

Nach den blutigen Kämpfen der Freikorps gegen revolutionäre Arbeiter im Januar und März 1919 wurden den Arbeiter- und Soldatenräten die finanziellen Mittel wegen „Ungesetzlichkeit“ entzogen. Am 7. November 1919, während einer Versammlung im Rathaus Lichtenberg, sagte der für Boxhagen zuständige SPD-Stadtrat Baranowski: „Viele Arbeiterräte hätten fast gar nichts geleistet“. „Lügner!“ riefen Ottomar Geschke mit anderen Arbeitern vom RAW Revaler Straße und „dann wird die Bevölkerung sie auf eigene Kosten weiter erhalten“. Dazu kam es nicht. Aufgrund des Belagerungszustandes waren Versammlungen und viele Zeitungen verboten. Auf Streik stand die Todesstrafe. Um Parolen zu verbreiten, etwa zur Sabotage gegen den Nachschub für die Freikorps, kamen Handklebezettel ähnlich wie Werbedrucke zum Einsatz. Um Freikorpszüge an der Weiterfahrt zu hindern, füllten Arbeiter vom RAW feinen Sand in die Laufbuchsen von Lokomotiven.

Einigkeit

Am 12. März 1920 ging die Fama um, „die Freikorps bereiten einen Putsch vor“. Die Siegermächte hatten von der deutschen Regierung die Auflösung der Freikorps verlangt. Als die Freikorps sich verweigerten, gipfelte der Konflikt am 13. März. Das Marinekorps Ehrhard marschierte mit Hakenkreuzen an den Helmen in Berlin ein. Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp setzte die Regierung ab, die nach Dresden und wenig später nach Stuttgart floh. Da die Gewerkschaften seit der Kaiserzeit die Einheit der Arbeiterbewegung verkörperten, übernahm der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund die Führungsrolle bei der Abwehr der Putschisten und rief zum Generalstreik auf. Mitglieder der Betriebsräte organisierten mit den Gewerkschaftern diesen Streik. Die Menschen waren müde von Hunger und Not und streikten gegen jede Form der Diktatur.

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