Kapp-Putsch Beschlagnahme / Quelle: „Der Arbeiterfotograf“ 06.1926

Keine schwarzen Katzen

Karikatur / Quelle: Karikatur aus „Der Kämpfer“, Nr.11 unter der Überschrift „Der Saltomortae“
Ein Arbeiter schüttet „Unrat“ aus dem Berliner Rathaus. Karikatur aus „Der Kämpfer“, Nr.11 unter der Überschrift „Der Saltomortae“

Falsche Fährten

Kuriere brachten irritierende Depeschen ins RAW: „Keine Plünderungen, keine Kasernen und sonstige Gebäude dauernd besetzen, nur solange zu betreten, um Waffen, Munition, Autos in die Hände zu bekommen“. Am 14. März wurde aus einem Auto auf einen Wachposten am Frankfurter Tor geschossen, der zurückfeuerte. Diese Schießerei führte zum Gerücht von „schwarzen Katzen“, einer illegalen roten Armee. Diese sollte einen Stützpunkt in der Jungstraße 27 haben, und die Leiter der „Zelle“ würden in der Kreuzigerstraße 14 oder der Gürtelstraße 33 wohnen. Doch konkrete Beweise für einen Waffenbesitz konnte die Staatsanwaltschaft nicht feststellen. Streikagitatoren wohnten dort. Wegen des Generalstreiks und fehlender Unterstützung brach der Putsch am 16. März 1920 zusammen. Die Freikorps wurden aufgelöst, Kapp flüchtete nach Schweden. Am 1. April 1920 trafen sich die USPD-Mitglieder in der Blumenstraße 34 zur Rückschau: „Einen Generalstreik wie diesen hat es in Deutschland noch nie gegeben“, doch „mit einem Stück Brot in der Tasche und einer Leibwäsche kann man nicht kämpfen“, fasste ein Teilnehmer die verhaltene Stimmung zusammen.

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