Interessantes rund um die IGA in Marzahn.
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Wann hat man schon mal Gelegenheit nach Marzahn zu fahren? In diesem Sommer lädt die Internationale Gartenausstellung, kurz IGA, ein. Alle zehn Jahre präsentieren Gärtner und Gärtnerinnen ihre neuen Züchtungen und an den Zeitgeschmack angepasste Arrangements bunter Blumen. Mit Natur hat das eher wenig zu tun, denn Gärten sind schließlich Kulturprodukte. Da wird sorgfältig ausgewählt, was wo wachsen darf, wird gejätet, gedüngt, gegossen, hier und da ein Kunstwerk eingestreut. Und so ist ein Spaziergang über eine Gartenausstellung eher ein Rausch für die Sinne als ein entspannter Gang durch die Natur.
Wir wollen hier nicht Werbung machen für ein „Event“, das an jeder zweiten Bushaltestelle mit Plakaten beworben wird und außerdem 20 Euro Eintritt kostet, was ja nicht wenig ist. Und außerdem, wie ein Freund neulich zu mir sagte, „ist es eigentlich ziemlich langweilig, wenn man sich nicht so für Blumen interessiert.“ Es gibt trotzdem einen Grund, diesen Sommer nach Marzahn zu fahren. Im Gefolge des Großereignisses IGA hat sich nämlich auch das Bezirksmuseum (Alt-Marzahn 55) herausgeputzt und lädt dazu ein, 11.000 Jahre Geschichte der Region rund um die ehemaligen Dörfer Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn kennenzulernen. Für eine IGA werden ja einige Quadratkilometer Erde umgeschaufelt, so auch rund um den Kienberg. Zuerst durften die Archäologen graben und sie fanden allerlei. Verschiedene Arten von Öfen, Keramik und Schmuck zeugen von früher Besiedlung des Areals. Diesen Funden widmet sich eine Sonderausstellung des Bezirksmuseums. Wer dann noch ohne Eintritt ein wenig gestaltete Natur genießen möchte, kann den Hochzeitspark und den Garten der Begegnung besuchen: In der Ludwig-Renn-Straße befinden sich diese grünen Oasen, gestaltet von Anwohnern und Nachbarn.