Liebe Leserinnen und Leser,
im Oktober berichteten wir über den Literatursalon in der Karl-Marx-Buchhandlung. Anfang November wurde deren Leiterin, Vanessa Rémy aus Gründen mangelnder Wirtschaftlichkeit gekündigt, der Salon ist geschlossen. Juri Wiesner, Chef der Cobblestone-Filmproduktion, der den Salon in den von ihm gemieteten Räumen aufnahm, behauptet unter anderem, dass der Promifaktor gefehlt hätte. Doch an Qualität und Engagement mangelte es nicht und die Miete, immerhin 4.000 Euro monatlich, wurde eingespielt. „Ich danke allen, die den Salon gemeinsam mit mir in dieser kurzen Zeit zu einer literarischen Institution gemacht haben. Sein unerwartetes Ende ist ein Verlust, nicht nur für den Kiez“, gibt Vanessa Rémy bedauernd zu verstehen.
Ebenfalls im Oktober regten wir uns über die Berichterstattung zum Thema „Rigaer Straße“ auf. Wir hatten erwartet, zu diesem Artikel kritische Rückmeldungen zu bekommen, vielleicht sogar grundsätzlicher Art, denn bis dahin hatten wir uns ja eher selten aktuellen und so umstrittenen Themen gewidmet. Stattdessen schrieben und sagten uns einige Leser, dass ihnen ebenfalls der Gegensatz zwischen den Zeitungsmeldungen und ihrem eigenen Erleben oder Beobachten sauer aufgestoßen sei. Das freut uns und wir beobachten die Sache auf jeden Fall weiter.
Für das neue Heft haben wir uns schon wieder eine neue Rubrik ausgedacht, weil wir diesmal zwei Nachbarbezirke aufgesucht und dabei einen Ex-Friedrichshainer gefunden haben. Aber was die anderen Geschichten und die Kulturtipps betrifft, bleiben wir im Kiez und empfehlen Ihnen Vorweihnachtliches. Wir wünschen Ihnen eine fröhliche wie besinnliche Weihnachtszeit, einen guten Start ins neue Jahr und wie immer: Viel Spaß mit der neuen Ausgabe des Friedrichshainer Zeitzeigers!
Im Namen der Redaktion
Anke Wagner