In Kreuzberg und Friedrichshain.
Von Anna Jocham und
Immer im Herbst, wenn die Tage regnerisch und die Nächte kalt werden, wächst die Aufmerksamkeit für wohnungslose Menschen. In den Zeitungen fordern soziale Unternehmen mehr Geld für Notunterkünfte. Und wer Menschen trifft, die unter Brücken ihren Schlafplatz einrichten, fühlt Mitleid, aber auch Hilflosigkeit. Irgendwie kann das ja jeden treffen: Die Mieten steigen, täglich werden Wohnungen zwangsgeräumt. Grundsätzlich läuft hier etwas falsch! Was kann man tun? Wir stellen zwei Initiativen vor, die jenseits staatlicher Programme und ohne öffentliche Förderung wohnungslose Menschen einladen. Machen Sie mit.
Jeden Donnerstag, von Ende Oktober bis April, ist das Nachtcafé im Kreuzberger Mehringhof geöffnet. Hier gibt es ein warmes Abendessen, etwa 25 Schlafplätze und ein gemütliches Frühstück. 1996 fingen einige Aktive mit Unterstützung des Mehringhofs einfach an, bis heute wird das Nachtcafé ausschließlich von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern getragen und viele Stammgäste kommen seit Jahren, weil sie die angenehme Atmosphäre mögen.
In Friedrichshain empfängt seit einigen Wintern der Verein X-hainer Kältehilfe ab Anfang November jeden Sonntag altbekannte und neue Gäste in der Kneipe Filmrisz (Rigaer Str. 103). Von 10–18 Uhr werden nicht nur ein leckeres Frühstück und abwechslungsreiches Mittagessen, sondern auch ein nettes Beisammensein und ein regelmäßiges Unterhaltungsprogramm angeboten. So schafft der Verein einen Rückzugsort, um ein wenig der Kälte und dem Trubel der Stadt zu entfliehen.
Beide Gruppen freuen sich über neue Unterstützer*innen. Melden Sie sich bei der Redaktion, per E-mail bei :
kaelteschutz@riseup.net (Kälteschutz im Mehringhof)
oder kaeltehilfe@filmrisz.de (X-hainer Kältehilfe)