Ergebnisse
Deutsche Kolonialtruppen führten zur Machtsicherung kostspielige, vom Rassenwahn geprägte Vernichtungsfeldzüge durch. Allein in Deutsch-Südwestafrika, dem dem heutigen Namibia, fielen dem Genozid 100 000 Menschen zum Opfer. Frauen und Kinder waren gezwungen, mit Glasscherben das Fleisch von den abgeschlagenen Köpfen ihrer Familienmitglieder abzukratzen. Die nackten Schädel landeten „zur Untersuchung“ im Depot der Charité und anderen Instituten. Bis heute ist unklar, viele Gebeine afrikanischer Menschen heute noch zu Forschungszwecken verwendet werden. Deutschland verlor nach dem ersten Weltkrieg seine Kolonien, England und Frankreich die industrielle Vormacht. Die Aufarbeitung kolonialer Verbrechen in den ehemaligen „Deutschen Schutzgebieten“, ist für die offizielle Politik bis heute kaum ein Thema. Kürzlich wurden einige Schädel zurückgegeben und eine Entschuldigung ausgesprochen. Von wenigen Straßenumbenennungen abgesehen, die stets von erbitterten Diskussionen mit deutlichen rassistischen Untertönen begleitet waren und sind, gibt es in der Stadt kaum Hinweise auf die dunkle Koloniale Vergangenheit Deutschlands. In Namibia wurden 2013 deutsche Städtenamen durch Afrikanische ersetzt. Eine zipfelförmige Landzunge, gegenüber Sambia, sie hieß seit der Kolonialzeit „Caprivi-Zipfel“, wurde nach dem Grenz-Fluss Sambesi, „Sambesi“, benannt.