Kindheit in Friedrichshain und Afrika
Ich treffe mich mit Linn, in einem Café. Sie trägt ein hübsches Sommerkleid und hat ihr langes hellblondes Haar nach hinten gebunden. Linn kam in Friedrichshain zur Welt und lebte mit ihren Eltern in der Modersohnstraße bis sie eine Arbeit in der Entwicklungshilfe in Kamerun annahmen und die ganze Familie dorthin zog. „Wir blieben dort bis zu meiner Einschulung“, berichtet Linn. An die Vorschule in einem Dorf kann sie sich noch gut erinnern. „Wir lernten auf Französisch die ersten Buchstaben.“
Zurück ging es wieder nach Friedrichshain, wo die Familie erst wieder in der Modersohnstraße und dann in der Marchlewskistraße wohnte. „Nach dem Abitur wusste ich noch nicht, was ich machen sollte“, gibt sie zu. Eine mehrtägige Reise nach London, die ihr von der Mutter spendiert worden war, half bei der Entscheidung. „Die Stadt hat mir gefallen“, sagt sie und strahlt in Erinnerung daran. Linn beschloss, dort ein Jahr als Au-Pair in einer Gastfamilie zu verbringen, um ein gutes Englisch zu lernen und ihre Zukunft zu planen. Danach studierte sie in Dresden Soziologie und Sozialpädagogik und ging nach dem Bachelor nach Trier, um dort in Wirtschaftssoziologie ihre Masterprüfung abzulegen.
Fachfrau in einem modernen Wissensgebiet
Was machen Wirtschaftssoziologen? Viele arbeiten im Bereich Personal, in unterschiedlichsten Vereinen oder bleiben an den Universitäten und forschen zum Thema Arbeit, Organisationen, Unternehmen und wie diese sich mit der Zeit verändern.
Linn persönlich interessiert sich überwiegend für Themen der Nachhaltigkeit, speziell den sozialen Aspekten. Ressourcenschonung bedeutet in diesem Falle Schonung der Ressource Mensch, ob nun in den Produktionsstätten in Bangladesch oder in Deutschland im Büro. „Es ist ein spannendes Thema, das ich nach wie vor verfolge“, sagt mir Linn.