Titelbild mit Artur Schneider, Foto: Giovanni Lo Curto

„Das lasse ich mir nicht nehmen!“

Artur Schneider, Foto: Giovanni Lo Curto
Moderne Computertechnik – auch wenn die Vergangenheit im Mittelpunkt steht. / Foto: Giovanni Lo Curto /

Politische Aktivitäten

Artur Schneider glaubte 1989 an den Reformwillen der SED-PDS und versuchte sogar zwei Jahre lang, in der großen Politik mitzumachen. „Aber das klappte nicht“, erklärt er und kommentiert lachend: „Ich bin eben nicht so der Funktionärstyp.“ Dennoch blieb er politisch tätig. Von 1992 bis 2006 war er Bezirksverordneter für die Linkspartei und saß für sie unter anderem im Bildungs-, Bau- und Wirtschaftsausschuss und war seit 1999 Vorsitzender des Letzteren. Seit einigen Jahren arbeitet er auch als kompetenter Ansprechpartner in der Erinnerungslandschaft Friedrichshain mit, einem losen Bündnis von lokalen Geschichtsvereinen, das dem Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg bei seinen Arbeiten zum Thema Friedrichshain unterstützt.
„Kiezarbeit ist politische Arbeit“, betont er. „Hier etwas für die Leute zu machen, die hier wohnen und die hinzuziehen, Leben für Kultur und Kunst, das ist wichtig.“
Nach mehreren Jahren als Bezirksverordneter und bis 2013 verantwortlich für Kultur und Betrieb des Cafés Sibylle, war die Energie verbraucht. „Ich konnte einfach nicht mehr von Montag bis Sonntag im Café präsent sein.“ Er suchte nach Leuten, die das Café betreiben würden und war nicht immer glücklich mit den gefundenen Lösungen. Auch gegenwärtig empfindet er das Verhältnis zu den Betreibern des Cafés Sibylle als nicht optimal. Doch Artur Schneider wäre nicht er selbst, wenn er deswegen alles hinwerfen würde. Er hält Kontakt, unternimmt immer noch Führungen und schaut, ob in der Ausstellung noch alles am richtigen Platz ist. „Sibylle ist mein Erfolg!“, sagt er stolz. „Das lasse ich mir nicht nehmen.“
Solange Friedrichshain über solche Orte verfügt, deren Existenz nicht allein vom Gewinnstreben ihrer Inhaber abhängt, bleibt der Bezirk lebenswert.

 

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