Die Autorin und Kabarettistin Barbara Friedl-Stocks Barbara Friedl-Stocks. Foto: Dirk Moldt

Sex und Drugs und Hexenschuss

Barbara Friedl-Stocks im zarten Alter von vier Jahren. Barbara weist auf das Satanszeichen, das sie mit ihrer rechten Hand macht.
Im zarten Alter von vier Jahren. Barbara weist auf das Satanszeichen, das sie mit ihrer rechten Hand macht. / Foto: Privat

Kindheit und Jugend – dörflich aber nicht romantisch

Aufgewachsen ist sie als Tochter eines Chemiearbeiters als dritte von vier Schwestern im Odenwald, in einer sich lang hinziehenden Gemeinde, die den schönen Namen Wald-Michelbach trägt. Für Berliner ist das schon die Provinz der Provinz. Der Ort ist zu groß, als dass sich die Nachbarn verantwortlich umeinander kümmern, zu klein hingegen für großstädtische Anonymität. „Die Wald-Michelbacher würden sich als prinzipienfest bezeichnen“, bemerkt Barbara spitz. Als sie einmal per Anhalter unterwegs war, fuhr ihr Onkel an ihr vorbei und winkte ihr freundlich zu. Aber stehen bleiben kam nicht infrage, denn Tramper werden grundsätzlich nicht mitgenommen. „Da, wo ich herkomme waren wir nicht die Generation Golf, wir waren höchstens die Generation Minigolf“, schreibt sie, und mit Blick auf die Männer des Örtchens: „Für die war Minigolf richtig Golf.“
Ihr Berufswunsch, Redakteurin bei der „Odenwälder Zeitung“ zu werden, scheiterte ebenfalls an einem Prinzip, nämlich am ungeschriebenen Gebot des Verlegers, die Einstellung weiblicher Kräfte, die noch Kinder bekommen können, nicht zu gestatten. Folgerichtig verließ sie die Heimat und studierte in Bonn und York Soziologie, Politikwissenschaft und Germanistik. „Die besten Voraussetzungen für den Beruf der Taxifahrerin“, fügt sie hinzu. Ihre Zeit an der Universität brachte sie mit fleißigem Studium zu, allerdings war es nicht immer nur der Studienstoff, der sie interessierte. Mit Hingabe widmet sie sich auch den Menschen, Studentenprotesten, politischen Kampagnen, wie auch Speisen, Getränken und dergleichen. Ein bisschen Welterfahrung kam durch ihren Studienaufenthalt in England hinzu. Ihr Interesse an Politik, die Fähigkeit, in kurzer Zeit Texte zu verfassen sowie eine gehörige Portion Glück verdankte sie 1995 die Einstellung als Referentin eines SPD-Abgeordneten im Bundestag.
Was das alles mit Friedrichshain zu tun hat? Die große Politik würfelte es zusammen: Berlin wurde Regierungssitz, alle Abgeordneten tagten von nun an im Reichstag und nahmen ihre Büros samt Einrichtung und alle habhaften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit.
Seither lebt Barbara in Friedrichshain. 

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