Britta Schmidt, Foto: Anne Winkler

„Man geht darin auf.“

Britta Schmidt kommt gleich wieder, Foto: Anne Winkler
Auch mal fix einen Gang erledigen statt ununterbrochen hinter der Ladentheke zu stehen, gehört hier zur Geschäftskultur. / Foto: Anne Winkler /

Ein treuer Kundenstamm

Ich erkundige mich nach den Veränderungen, die ihr hier auffallen. „Die Klientel ändert sich. Aber viele Kunden, die weggezogen sind, bleiben mir treu oder kommen wieder, wenn sie andere Werkstätten ausprobiert haben. Der von am Weitesten kommt von der Ostsee, ein Hotelier von Hiddensee. Der sackt dann alle reparaturbedürftigen Räder ein, kommt nach Berlin, und verbindet dies mit einem Einkauf.“ Ihre Kunden sind eher der Durchschnitt, der Typ Otto Normalverbraucher.
Auch kommen manchmal Kunden, deren Fahrradbekleidung nach dem neuesten Schrei gestylt ist und suchen nach entsprechenden Waren. Aber das ist eher die Seltenheit. Immer wieder wenden sich Kunden mit einer speziellen Bitte an sie: „Das ist das Fahrrad meines Großvaters!“ Sie wünschen dann eine Reparatur mit den Originalteilen, egal, was es kostet. „Diese Einstellung finde ich toll“, kommentiert die Ladenbesitzerin, „da stellt das Fahrrad noch einen echten Wert dar.“ Ist erkennbar, dass die Reparatur teurer wird, hat sie einen Tipp parat: „Wenn Sie bald Geburtstag haben oder ein Fest ins Haus steht, dann lassen Sie sich von Ihren Verwandten und Freunden Geld für Ihr Fahrrad schenken. ‚Gute Idee!‘, heißt es dann.“ Dann fügt sie hinzu: „Manchmal kommen auch Leute zu mir, um einfach nur zu reden.“
Wichtig ist ihr auch, keine unnötige Konkurrenz zu den umliegenden Reparaturwerkstätten aufzubauen. „Jeder muss irgendwie leben. Bei Bedarf fragen wir Radläden uns auch gegenseitig, wenn wir etwas brauchen.“

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