Auto fahren und Baumarktbesuche als Ausgleich
Fährt sie selbst gern Fahrrad? „Ja, aber lieber außerhalb der Stadt, zum Beispiel in Mehrow, wo ich wohne. Außerdem fahre ich gern Auto.“ Ist das kein Widerspruch? „Nein, eher ein Ausgleich.“ Lachend fügt sie hinzu: „Wenn andere shoppen gehen, dann gehe ich in den Baumarkt. Ich muss dann einfach sehen, was es Neues gibt.“
Sie liebt die Ostsee. „Ich bin ein Ostseemensch. Meine Lehre absolvierte ich in Stralsund, da hab ich mich wohl gefühlt.“ Dann sammelt sie Steine und legt sie zu Hause aus. „Einmal hatte ich bei einer Wanderung so viele Klamotten in meinem Rucksack, dass er ganz schwer war. Aber ich wollte mich von keinem einzigen trennen.“
Doch kommt die Ostsee momentan in ihrem Leben zu kurz, was sie auch selbst bedauert: „Ich habe beschlossen, das zu ändern“. Sammelt sie auch Fahrräder? „Nein!“, erwidert Britta Schmidt bestimmt. „Alle Vierteljahre rufe ich den Schrotti an und lasse den alten Kram abholen. Mein Laden ist nur 43 Quadratmeter groß.“ Zu wenig Platz für solche Sentimentalitäten.
Ökologisch Denken, Müllvermeidung, Ressourcenverantwortung – mit solchen Schlagworten werfen Politiker um sich, und doch wird immer mehr Müll produziert. Dabei wäre es durchaus angebracht, hier in der Kreutziger Straße bei Britta Schmidt in die Schule zu gehen, weil sie so arbeitet, wie sie es schon immer gewohnt ist: Reparieren statt Austauschen. Das Geschäft ist kein Startup mehr, wie so viele andere in Friedrichshain, dafür aber um so mehr richtungsweisend.