Muslimisch-jüdischer Handschlag in Neukölln, im Hintergrund freut sich Armin Langer. Foto (Detail): © Salaam Shalom

Von der „Ungarischen Knoblauchfront“ zum interreligiösen Dialog

Muslimisch-jüdischer Handschlag in Neukölln, im Hintergrund freut sich Armin Langer, Foto: © Salaam Shalom
Muslimisch-jüdischer Handschlag in Neukölln, im Hintergrund freut sich Armin Langer. / Foto: © Salaam Shalom /

Die Initiative „Saalam-Shalom“ in Neukölln

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Armin Langer, 25 Jahre alt, wuchs in Ungarn auf und wehrte sich mit satirischen Aktionen, etwa der „Ungarischen Knoblauchfront“, gegen die dortigen rechtsradikalen Tendenzen. Neukölln wurde 2013 seine neue Heimat. Als der Rabbiner Daniel Alter von „No-Go-Areas“ für Juden sprach, weil er im August 2012 wegen seiner Kippa von arabisch stämmigen Jugendlichen verprügelt wurde und sich auf Neukölln bezog, weckte das den Widerstandsgeist von Armin Langer. Er ist selbst jüdischer Abstammung. „In Neukölln leben Juden, die koscher essen neben Moslems, die sich Halal ernähren, ohne in Streit zu geraten“, sagte er.
Mit muslimischen Freunden gründete er die Initiative „Salaam-Schalom“. Bald entspann sich eine Beziehung zur Şehitlik-Moschee am Columbiadamm. Nun folgten gemeinsame Diskussionsveranstaltungen, Konzerte und im Juli 2014 eine Menschenkette gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus am Neuköllner Alfred-Scholz-Platz. Oder im April 2015 ein Flashmob gegen die Bürgermeisterin Franziska Giffey. Nach Meinung von  „Salaam-Schalom“ führt sie die politisch reaktionäre Linie ihres Vorgängers weiter. Mit Bemerkungen wie: „Wenn jemand behauptet, dass es Antisemitismus vor allem unter Arabern gibt, ist entweder dumm und hat schlechte Berater – oder er ist einfach ein Rassist“, provozierte Armin Langer den jüdischen Zentralrat. Die Folgen: Er wurde von der Kandidatenliste für das Rabbineramt gestrichen. Dennoch wird er, wie die Mitglieder von „Salaam-Schalom“, gegen rassistische Vorurteile und  den Dialog zwischen den Religionen kämpfen.

salaamschalom.wordpress.com

 

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