Heutiger Standort des Lehm- bzw. Blumenschlösschens | Foto. Giovanni Lo Curto

Lehmschloss – Blumenschloss

Heutiger Standort des Lehm- bzw. Blumenschlösschens | Foto. Giovanni Lo Curto
Anders grün: der heutige Standort des Lehm- bzw. Blumenschlösschens in der Nähe der heutigen Singer- / Ecke Schillingstraße.     / Foto: Giovanni Lo Curto /

Auch beim Ausruhen tätig

Parthey schrieb: „Nicolais Zimmer lag neben der Terrasse, hatte nicht allein grüne Tapeten, sondern auch grüne Möbel, und hohe Akazien vor dem Fenster verbreiteten darin eine ahnungsvolle Dämmerung. Am Fenster stand ein grüner Schreibtisch mit allem Zubehör: denn auch in diesen Stunden der Erholung konnte Nicolai nicht ohne Beschäftigung sein. […] In dem Wandschranke links von der Thür befand sich eine kleine Gartenbibliothek, sie enthielt Werke über Botanik und Gärtnerei, Hirschfelds Gartenkunst, Dietrichs botanisches Lexikon, ferner Thomsons Jahreszeiten und andre ältere englische Dichter, die ich später an schwülen Sommernachmittagen mit innigem Ergötzen durchkostete.“
Es heißt, dass alle, die seinerzeit literarisch, politisch, künstlerisch oder philosophisch von Bedeutung waren, oder einfach nur etwas auf sich hielten, bei Nicolai vorzusprechen beliebten. Und weil der Verleger selbst ein offenes Haus pflegte, haben zahlreiche Geistesgrößen des 18. Jahrhunderts den Boden des heutigen Friedrichshains betreten. Carl Ludwig Willdenow, ein Botaniker, der mit anderen die Dendrologie entwickelte, Alexander von Humboldt, Martin Heinrich Klaproth, ein Chemiker, der unter anderem das Uran entdeckte und Johann Joachim Christoph Bode sind die Wenigen, an die sich Parthey als alter Mann noch erinnerte.

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