Mietenprotest-Gecekondu am Kottbusser Tor.

Gecekondu am Kotti

Mietenprotest-Gecekondu am Kottbusser Tor.
Organisiert gegen Mietsteigerungen

Nicht nur in Berlin wird eine Stadtpolitik gegen eine einseitige Verdichtung einkommensschwacher Einwohner betrieben. In der Mischung von besserverdienenden mit ärmeren Haushalten glaubt man, erweiterte Jobmöglichkeiten zu erreichen, etwa bei Dienstleistungen, die beiden Gruppen zugute kämen. Allerdings geht mit dieser „Vitalisierung“ auch eine Wertsteigerung von Grundbesitz einher, die in den letzten Jahren aus dem Ruder gelaufen ist.
Die Mitglieder vom Kotti & Co, jener Initiative, die das Gecekondu am Kottbusser Tor als Infopavillon betreibt, kämpfen seit Jahren gegen diese Form der „Wiederentdeckung alter Städte“. Sie äußert sich in massiven Mieterhöhungen und der Zerstörung jahrzehntelang gewachsener Nachbarschaften.

Information und Protest

Über Fachexpertisen kann Kotti & Co belegen, wie Immobilien­aktiengesellschaften über Privatisierungen ihr Aktien­vermögen erweitern, um am Kapitalmarkt spekulieren zu können. So gehören zum Portfolio der Wohnungsgesellschaft „Deutsche Wohnen“ 1.000 Wohnungen im Bereich des  Kottbusser Tores. Kotti & Co bietet auf Selbsthilfebasis eine Sozial- und Mietrechtsberatung, hier werden z.B. Widersprüche gegen die Betriebskostenabrechnungen eingelegt.
Zu den Erfolgen der Mietergemeinschaft Kotti & Co im Gecekondu gehört, das  die Wohnungsbaugesellschaft Hermes überhöhte Betriebskosten-Abrechnungen zurückzog. Damit wurden Inkassobescheide nichtig, die in diesem Zusammenhang an Mieter gestellt waren.
Das Gecekondu am Kottbusser Tor ist kein Multikulti-, sondern ein Mehrnationalitätenhaus. Ein Haus jener Menschen, die rund um das Kottbusser Tor leben und miteinander leben gelernt haben.

Fotos: Detlef Krenz

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