Bedrohte Nachbarn
Die Eheleute Silberkleid wohnten in der Warschauer Straße 8. Wegen antisemitischer Anfeindungen verkauften sie 1930 den Textilwarenladen in der Nummer 24. Doch um Deutschland zu verlassen, fehlte ihnen das Geld. Am 9. November 1938 kam Blockwart Pinnow zur „Beschlagnahme“ von Zinkwannen, Zinnkrügen, Radio- und Fotoapparaten in ihre Wohnung. Unter seiner Führung zerstörte ein SA-Trupp ein Gardinen- und Wäschegeschäft an der Nummer 72. Danach übernahm Pinnow diese Firma bis Kriegsende. Sein Sohn ging in der Lasdehner Straße zur Schule. Ungestraft verprügelte er dort seine jüdischen Mitschüler.