Kati Nicke und Tim Schleinitz vom Freien Radio StudioAnsage | Foto: Giovanni Lo Curto

„Wir greifen Kiezinitiativen auf.“

Kati Nicke bei Aufnahmen zur Sendereihe „Es ist Zeit“ – Audio-Seminar zur Politischen Lyrik nach 1945 mit der Germanistin Sabine Volk, 2011 im Studio des Freien Radio Potsdam. | Foto: Antje Paufler
Kati Nicke bei Aufnahmen zur Sendereihe „Es ist Zeit“ – Audio-Seminar zur Politischen Lyrik nach 1945 mit der Germanistin Sabine Volk, 2011 im Studio des Freien Radio Potsdam. / Foto: Antje Paufler /

Andere Länder sind weiter

„Deutschland hinkt anderen Ländern hinterher, was die Freien anbelangt“, erläutert Tim. In Ghana, wo das Radio aufgrund der hohen Analphabetenquote enorm wichtig für Information, Kommunikation und Bildung ist, wird die Hälfte der Radiolandschaft durch freie Radios bestritten. Und in Indien treten freie, von Frauen gemachte Radios für Gleichberechtigung ein. „Frauen an die Technik! heißt es hier“, kommentiert Tim.
In der wohlgeordneten Medienwelt Berlin-Brandenburgs wird den Freien Radios offenbar nicht so viel zugetraut. Ob dies trotz des PI-RADIO-Werbespruchs: „Die unberechenbare Konstante“ geschieht oder genau wegen dieses Spruchs, sei dahingestellt. Doch dies könnte sich demnächst ändern. Im März entscheidet der Berlin-Brandenburger Rundfunkrat über eine Neuvergabe der 88,4 MHz-Sendefrequenz. Studio Ansage hat gemeinsam mit anderen Freien Radios Berlins und Potsdam einen Verein gegründet, der sich um die Vergabe bewirbt. Kati zählt fünf freie Radiostationen auf, die sich momentan die Sendefester auf 88,4 und 90,7 MHz teilen. „Die gemeinsame Planung eines 24-Stunden Sendebetriebs ist vom Aufwand her weniger problematisch, als die Aufteilung der Frequenz in einzelne Sendefenster und ihre Bespielung. Wir brauchen eine mittelfristige Perspektive“, betont sie. „Eine Evaluation zeigte, dass wir, die Freien, in Spitzenzeiten bis zu 70.000 Hörer hatten. Wir verstehen uns nicht als konkurrierendes, sondern als ergänzendes Format zu den anderen Radios, transparent arbeitend und zugangsoffen.“ Damit kommt sie auf das Selbstverständnis des Radios zu sprechen: „Ein Freies Radio muss auch mal mit Hörgewohnheiten brechen, muss auch mal anstrengend sein.“

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