Brautpaar Kurth 1901, Quelle: Museum Lichtenberg

Ein Leben, das für mehrere reichte

Zeichnung von Julius Kurth, Quelle: Museum Lichtenberg
Während seiner Ägypten-Fahrt zeichnete Julius Kurth natürlich die Pyramiden. / Quelle: Museum Lichtenberg /

Besondere Begabungen

Eine große Begeisterung erfasste Kurth für die Bildende Kunst. Er entwickelte sich zu einem profunden Kenner und besaß auch selbst eine ausgeprägte Fähigkeit zum Malen und Zeichnen. Professor Nicolaus Müller, bei dem er das Fach Christliche Archäologie belegte, nannte ihn den besten Schüler, den er jemals hatte. Er unterstütze seinen Schützling und sorgte dafür, dass er Reisen nach Griechenland, Bulgarien, Italien und Sizilien unternehmen konnte, um alte christliche Mosaiken zu erforschen. Aus den Reisen Kurths entstand ein Buch über die christlichen Wandmosaiken von Ravenna.
„Das Schöne ist eine freie Tochter Gottes, wie das Gute.“ Mit diesem Satz leitete Kurth seinen kunstwissenschaftlich angelegten Text ein, in dem er die Mosaiken von Ravenna präzise beschrieb und ihnen alte biblische Textstellen zuordnete. Hochwertige Farbdrucke mit Bildern aus eigener Hand illustrierten die Arbeit.

Wissenschaft und Offenbarung

Doch Kritiker warfen Kurth vor, keinen Diskurs führen zu wollen und taten ihn als unwissenschaftlich ab. Kurth hingegen sah in der Kunst eine Quelle, in der sich Gott offenbarte. Seine Interpretation sah er demnach als eine Art Predigt an. Eine Diskussion darüber schien ihm schlichtweg unschicklich. Damit blieb ihm die Community der kritischen Wissenschaften und eine entsprechende Karriere verschlossen.

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