Die Journalistin und Entertainerin Pham Quynh Nga. / Foto: Dirk Moldt /

Pham Quynh Nga

Auftritt am Nationalfeiertag Mitte der 1980er Jahre. / Foto: Privat /
Auftritt am Nationalfeiertag Mitte der 1980er Jahre. / Foto: Privat /

Botschafterin über Ländergrenzen

Als ehrenamtliche Auslandsjournalistin arbeitet sie für einen vietnamesischen Fernsehsender. Die Menschen in Vietnam interessieren sich sehr für Deutschland, bei manchen Dingen wünschen sie sich, dass auch dort alles so klappen würde wie hier. Deutsche Produkte genießen in Vietnam einen sehr guten Ruf. Allerdings sei das Interesse der deutschen Medien äußerst gering, klagt sie. Anders als bei den Amerikanern, den Briten und Franzosen. „Man sieht: Deutschland war nie eine Kolonialmacht“, fügt der Übersetzer hinzu.
Wie unterscheiden sich die Menschen in Vietnam von uns? Sie lächelt ein bisschen bei ihrer Antwort: Viele Männer gehen gern aus und spielen Karten. Die Frauen dagegen sind sehr, sehr fleißig. Die Lasten seien ungerecht verteilt.
Quynh Nga tritt auch als Sängerin auf. Gebucht wird sie von unterschiedlichen vietnamesischen Veranstaltern. Sie kann mit Orchester, mit Klavierbegleitung oder auch mit Tonkonserve auftreten, das hängt ganz vom Wunsch des Veranstalters ab. Sie steht auch deutschen Veranstaltern zur Verfügung, um vietnamesische Kultur den Deutschen näher zu bringen. Im Repertoire hat sie Volkstümliches, ernste Lieder aber auch Unterhaltungsmusik. Mit einigen Auftritten ist sie im Internet zu sehen. „Aber keine professionellen Studioaufnahmen“, sagt sie entschuldigend. Häufig organisiert sie selbst Veranstaltungen, Betriebs- und Schulfeiern, Konzerte oder Hochzeiten. Das geht oft bis in die frühen Morgenstunden.

Ehrenamt

Entertainerin, Sängerin, Event-Managerin, Journalistin, was noch? Ehrenamtlich arbeitet sie in der Pagode in der Marzahner Straße 17 in Hohenschönhausen. In Friedrichshain sind die Immobilienpreise zu hoch, um dort eine Pagode einrichten zu können. Sie hilft mit, religiöse Festtage vorzubereiten, in dem sie zum Beispiel die beliebten Bánh Chung, Bälle aus Klebreis zubereitet. „Sie ist eine der Schnellsten!“ wirft unser Übersetzer lachend ein. Mit ihrer Musik besucht sie auch alte Vietnamesen in Hospizen und singt für sie, wobei sie eine große Freude und Dankbarkeit verspürt. Eine gute Buddhistin zu sein, Gutes zu tun, das ist ihr sehr wichtig. Natürlich trifft das für die Menschen zu, denen dabei Unterstützung zuteil wird, wie auch dem eigenen Seelenheil. Aber auch für sie selbst ist es schön: „So lange ich das tue, fühle ich mich nicht allein.“

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