Hilfe beim Schweigen.
Von
Eine Folge der gegenwärtigen Pandemiekrise tritt überdeutlich hervor; Internetdienste wie Pornhub gehören zu den Krisengewinnern. Pornhub mit über 3,5 Milliarden Gewinn in diesem Jahr überflügelt derzeit die „normalen“ Internetgewinner. Pornhub ist ein kanadischer Entertainmentkonzern, dessen Besitzstruktur sich im Dunkeln verliert, und wird mit über 100 anderen Erotik- Internetmedia-Anbietern assoziiert. Vordergründig gibt sich das Unternehmen als Anbieter von „netten“ Sexvideoclips aus. Allerdings konnten weithin unkontrolliert Videos auf diese Plattform geladen werden, in denen zügellose sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Frauen im Teenageralter dargestellt wurde. Hier ging es nicht um vorgetäuschte, sondern um reale Verbrechen. Der Konzern hat die Uploadbedingungen verändert. Die Hintertüren sind offengeblieben. Die Pornobranche wird weiterhin von Gewalt und Erpressung geprägt. Dies ist nicht nur für die Darstellerinnen sind die Folgen dieser Filme verheerend, auch die Nutzer erleiden Schäden. Ähnlich wie der Kokaingebrauch löst laut Untersuchungen des Max-Planck-Institutes ein regelmäßiger, häufiger Pornokonsum biochemische Veränderungen im Belohnungssystem des Gehirns aus. Ein immer Mehr bringt immer weniger Befriedigung und führt zu erheblichen Empathie- und Realitätsverlusten. Hochgradig von Scham- und Schuldgefühlen besetzt, blüht die Pornosucht im Verborgenen, allmählich entspinnt sich ein Teufelskreis. Wer sich diesem entziehen möchte, kann sich an Selbsthilfegruppen wenden, die derzeit nur online zu erreichen sind, wie etwa bei den Anonymen Sex- und Liebessüchtigen. www.slaa.de/meetings