| Foto: Giovanni Lo Curto

Friedrichshain mit Gleisanschluss

Talgo-Zug im Jahr e 1942 in Spanien, Foto: Talgo GmbH
Hightech 1942 in Spanien: Dieser Talgo-Zug erreichte Spitzengeschwindigkeiten von 115 und 135 Stundenkilometern und verfügte bereits über eine Neigetechnik, die besser funktionierte als die heutige von Siemens. / Foto: Talgo GmbH /

Ungewöhnliche Firmengeschichte

„1993 ließ sich der spanische Eisenbahnbauer Talgo hier nieder, als die Deutsche Bahn Talgo-Züge anschaffte“, erklärt mir Stephan Korte, als wir durch die lange und erstaunlich saubere Wartungshalle entlang offener Waggons, abgestellter Eisenbahngestelle und Servicemodule in sein Büro gehen. Für Technik-Freaks ein Fest: solides Handwerk, Hightech und präzise Dokumentation auf engstem Raum. „Die Züge müssen regelmäßig geprüft und gewartet werden, manche alle 3000 Kilometer. Das ist einmal Paris und zurück.“ Nur wenige wissen, dass die Züge innerhalb von Europa durch fünf unterschiedliche Systeme von Spannungen und Stromstärken in den Oberleitungen wechseln müssen. „Die Züge werden bei Talgo immer zusammen mit Instandhaltungsservice angeboten, was mit der Entstehungsgeschichte der Firma zusammenhängt.“ Der erste Talgo-Zug fuhr 1942 in Spanien, eine futuristisch anmutende glänzende Aluminiumzigarre mit pfiffigen technischen Neuerungen. Als die Firma nach dem Krieg von Amerika, wohin sie emigriert war, zurück nach Spanien kam, verweigerte die Staatsbahn jede Zusammenarbeit. Talgo musste Reisen in den eigenen, schicken Zügen selbst verkaufen und war damit so erfolgreich, dass die Staatsbahn sich nun doch beteiligte. Inzwischen macht das Inlandsgeschäft bei Talgo nur noch 20 Prozent aus und das Berliner Ausbesserungswerk betreut längst auch andere Eisenbahnkunden. In die Firma kam Stephan Korte 1999. Als Eisenbahnfan?

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