Der Brauer Christoph Flessa.
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Es gibt noch Häuser in Friedrichshain, die sehen ganz normal aus, ohne pastellfarbene Fassaden, Wechselsprechanlagen, angeklebte Fahrstühle und ausgebaute Dachgeschosse. Hier findet sich auch noch die Mischung aus einfachem Wohnen und richtigem Gewerbe, kein Galerie- und Fummelschnickschnack, an denen sich allenfalls Touristenaugen weiden. In einem solchen Haus in der Petersburger Straße 39 hat sich seit 2012 in den Räumen einer ehemaligen Fleischerei eine kleine Brauerei etabliert. Und weil alles so normal ist, wundert es auch nicht, dass eine Nachbarin ihr Paket hier abholt, das der Postbote hier gelassen hat. Ich bin von den Brauereiräumen fasziniert: In einem sauber blitzenden Kessel häuft sich ein Berg aus einer graugrünen krümeligen Masse auf. In den Ecken stehen ebenfalls blitzblanke hohe Tanks auf kleinen Rädern. Einige sind mit Messuhren ausgestattet und an eine Steckdose angeschlossen. Es riecht stark nach Malz und Hopfen. In einem Kühlraum stehen weitere Tanks, im zweiten Hof sogar richtig hohe.
Warum er sich gerade hier niedergelassen hat, frage ich den Besitzer Christoph Flessa. „Ich wohne hier in der Gegend und meine Kinder gehen in die Schule um die Ecke. Da bot es sich an.“