Verantwortung für die Natur
„Zuerst haben wir unser Bier in Flöpp-Flaschen abgefüllt, in Bügelflaschen.“ Der Rücklauf seiner leeren Bügelflaschen funktionierte allerdings nur sehr schleppend und das erste Auswaschen mit der Hand war alles andere als eine angenehme Arbeit. Dreck, Ungeziefer und Kippen kamen da heraus, einmal sogar ein Kondom. „Ziemlich ekelhaft“, bemerkt der Brauer und verzieht sein Gesicht. „Da ist es weitaus günstiger, neue Pfandflaschen zu erwerben. Ich finde das Pfandsystem plausibel und will es unterstützen.“ Dass große Brauereien damit anfangen, ihren Namen in Pfandflaschen zu prägen, so dass die Flaschen einmal mehr sortiert werden müssen, findet er unmöglich. „Damit wird das Pfandsystem ausgehöhlt.“ Und Plastikflaschen? „Nee“, wehrt er ab und lacht. „Das mach ich nicht!“
Der Bio-Hopfen kommt wie das Malz aus Nordbayern. „Es gibt keine Mälzerei mehr in Brandenburg! Ich kann gar nicht regional produzieren!“ Dafür wird es bald Bio-Malz sein, so dass er Bio-Bier anbieten kann. Handarbeit bei der Lebensmittelherstellung wird nicht gerade honoriert. „Die Bereitschaft bei der Gastronomie, teures Bier zu kaufen, hält sich in Grenzen.“ So ist es auch bei den Kunden. „Leider, die Deutschen geben vergleichsweise wenig Geld für Lebensmittel aus. Dafür haben sie die teuersten Küchen mit allen Schikanen.“
Sechs Sorten Bier werden in der Flessa-Brauerei gebraut. Das Pilsner ist naturbelassen und ungefiltert trübe. Vorbei sind die Zeiten, in denen trübes Bier als minderwertig galt. Heute steht es für die besondere Qualität kleiner Brauereien.