Erfolg und unrühmliches Ende
Die Deutsche Sporthalle zählte nicht gerade zu den Sternstunden der DDR-Architektur, so wuchtig wie sie sich mit den Herkules-Figuren vom Berliner Schloss an der Stalin-Allee gegenüber dem 1961 abgerissenen Stalin-Denkmal ausnahm. Doch sie war ein nützlicher Mehrzweckbau und wurde von den Berlinern angenommen. Nicht nur zahlreiche Sportveranstaltungen fanden hier statt, sondern auch Ausstellungen, Meetings und Weihnachtsmärkte. Konzerte und Jugendtanzveranstaltungen mit Beat-Bands zogen junge Berliner an, auch noch nach dem Verbot der Beat-Bands.
Unter der überhasteten Projektions- und Bauweise litt natürlich die Qualität. Immer wieder mussten Reparaturen vorgenommen werden, so dass der Abriss 1971 unausweichlich wurde. Dies allerdings war nicht der Bauweise geschuldet, sondern dem Auftreten von Haarrissen in einem der wiederverwendeten Stahlträger. 1972 wurde die Halle gesprengt. Wie zum Hohn blieb zwischen den von der Detonation aufgewirbelten Staubmassen ausgerechnet der unsichere Stahlträger stehen!
Bereits 1960 hatte sich die SED von der Gleitenden Projektierung abgewendet und ließ sie im Neuen Deutschland als Grundübel für schlechte Bauplanung geißeln.