Die Friedrichshainer Hinterhofställe
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Wahre Wunderdinge wurden der Milch im Berlin des 19. Jahrhunderts zugeschrieben. Heilendes sollte sie gegen Lungenleiden, Gicht, Hautkrankheiten oder gegen Erkrankungen im Verdauungstrakt bewirken. Milch kam Mitte der 1860er Jahre per Eisenbahn preiswert in die Stadt. Zwischenhändler, die ihre Ware in großer Menge im Umland kauften, brachten sie als „Bahnmilch“ zum Kunden. Jedoch war diese oft nicht mehr frisch. Ehemalige Melker sahen hier ihre Chance und schlossen mit Spreewaldbauern Verträge ab. Milchvieh, das für die eigenen Höfe zu alt, aber noch milchträchtig war, sollte künftig in Hinterhofställen stehen.