St. Markus-Kirche um 1910, Berlin-Friedrichshain

Noble Architektur in Friedrichshains Geschichte?

Blick auf die zerstörte große Frankfurter Strasse
Blick auf die zerstörte große Frankfurter Strasse

Im Krieg schwer beschädigt

Man kann es als ausgesprochen üble Laune der Geschichte ansehen, dass es offenbar gerade der hohe Glockenturm sein sollte, dem das Gotteshaus zum Verhängnis wurde. Weil er die Wirkung des eigenwillig schönen Kirchengebäudes verstellte, gefiel er nicht allen Architekturkritikern. Während der schweren Luftangriffe am 7. Mai 1944 und am 26. Februar 1945 wurde die Kirche schwer beschädigt. Doch immerhin waren Turm und Außenmauern stehen geblieben.
In den ersten Jahren nach der Befreiung im Mai 1945 galt der Abriss der zu 70% zerstörten Kirche als sicher. Die Chancen des Wiederaufbaus stiegen hingegen mit dem Beschluss, die fast vollständig zerbombte Umgebung wieder mit Wohnhäusern zu bebauen. Viele Menschen bedeuten viele Kirchengänger, so lautete damals die Formel zumindest dort, wo die SED-Administration keine ideologischen Bedenken gegenüber Kirchenstandorten hatte. 1950 beschloss die Stadtverordnetenversammlung den Wiederaufbau. Dies wurde kurz darauf, nachdem der Zuzug von 10.000 neuen Einwohnern in Aussicht gestellt wurde, sogar zu einer der vordringlichsten Aufgaben des Innenstadtbereichs erklärt. Im April 1952 verkündeten die Stadtplaner – unter anderem Hermann Henselmann – nach eingehender Beratung den Erhalt des Gotteshauses bei Verkürzung des Turmes noch im selben Jahr, und zogen sogar die Errichtung eines Gemeindehauses in Betracht.

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