Liebe Leserinnen und Leser,
normalerweise sind wir ja nicht solche Jubiläums- und Jahrestagsjäger, die ihre Themen aus den Kalenderblättern des „Berliner Fensters“ in der U-Bahn beziehen. Dieses Mal machen wir eine Ausnahme und erinnern an den ersten Tag des Juli 1990, den Tag der Währungsreform. Der Tag, an dem „der Westen“ mit seiner Geld- und Warenwelt auch im Friedrichshain Einzug hielt. An die Veränderungen im Geldbeutel und in den Schaufenstern erinnern sich ja viele. Weniger im Bewusstsein ist, dass der 1.7.1990 nicht nur Mark und Pfennig, sondern auch Markt und Spekulanten in die Stadt spülte, die freilich auf diesen Moment schon gelauert hatten. Lesen Sie also hier, wie es einigen Unternehmern erging, für die sich über Nacht allerlei veränderte.
Auch bei unseren direkten Nachbarn sind die Grundstücksspekulanten aktiv: Das Gelände des ehemaligen Zentralviehhofs ist ja nun schon ziemlich vollgestellt mit würfelförmigen Häusern und Einkaufsgelegenheiten. Jetzt soll dort noch ein Center entstehen, dagegen regt sich Protest. Abgesehen vom Ärger über Immobilienspekulanten wollen wir den Sommer genießen. Zwar regnet es in Strömen, während ich diese Zeilen schreibe, aber wir sind optimistisch und haben für Sie Kulturtipps zusammengestellt, die für Jung und Alt einen Gang vor die Haustür empfehlen: in den Volkspark Friedrichshain, aufs RAW-Gelände in der Revaler Straße, in den gentrifizierungsgeplagten Südkiez oder in die Begegnungsstätte „Lebensfreude“ in der Kadiner Straße. Schauen Sie auch mal an der Karl-Marx-Allee im Rosengarten vorbei, dort tut sich allerhand, wie Sie hier lesen können.
Und wie immer freuen wir uns über Ihre Anregungen oder Kritik an unserem Heft und bedanken uns für das Lob, welches uns für die letzte Ausgabe zugetragen wurde.
Viel Spaß beim Lesen wünscht im Namen der Redaktion
Anke Wagner