Catrin Schubert und ihre Tochter Juliane von Claudia’s Berufskleidung | Foto: Giovanni Lo Curto

Wir kriegen jeden unter den Hut!

Menschen | Claudia’s Berufskleidung
Teamarbeit ist bei Claudia’s Berufskleidung das A und O. / Foto: Giovanni Lo Curto /

Ein Besuch in Claudia’s Berufskleidung.

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Wann haben Sie sich zuletzt etwas Schickes zum Anziehen gekauft? Bei dieser Frage fällt wahrscheinlich wohl jedem eine Antwort ein. Aber bei der Frage, wann man zuletzt eine schicke Berufskleidung gekauft hat, wird es wohl schwieriger – denkt man. Dabei ist es längst nicht mehr so, dass Berufskleidung uniform, einfarbig und altmodisch sein muss. Modetrends gibt es inzwischen auch in diesem Metier, wie mir Catrin Schubert und ihre Tochter Juliane erklären. Ich bin mit ihnen in ihrem Geschäft „Claudia’s Berufskleidung“ in der Karl-Marx-Allee 67 verabredet, ein traditionelles Geschäft an der Ecke Lebuser Straße. Schon zu DDR-Zeiten wurden hier Lederwaren und Berufskleidung verkauft. Die alten Leute aus der Gegend behaupten, dass es diesen Laden hier schon immer gab. „In den 1980er Jahren gab es in der Berufskleidung die gestreiften Fleischerhemden und weiße Malerhosen, die dann gebatikt wurden. Da standen die Leute Schlange!“, erinnert sich Catrin.

Menschen | Claudia’s Berufskleidung | Foto: Privat
Claudia Hanke, die Namenspatronin des Geschäfts mit dem Tatortkommissar Tilo Prückner. Eine Folge wurde in Claudia’s Berufskleidung gedreht. / Foto: Privat /
Menschen | Claudia’s Berufskleidung | Foto: Privat
Die Eltern von Catrin Schubert (links), zwei Mitarbeiter und ein Maskottchen 1998 in Berufskleidung vor ihrem Geschäft. / Foto: Privat /

Ein Familienbetrieb

Catrin ist ein Mensch, mit dem man schnell ins Gespräch kommt. „Ich habe das Geschäft 2008 von meiner Mutter Claudia übernommen, bin aber auch schon seit 1992 im Laden dabei“, erzählt sie. Gelernt hat sie Wirtschaftskaufmann – so lautete damals der Beruf auch für Frauen – und gearbeitet im Berliner Handelstransport. „Durch meine Mutter Claudia bin ich hier her gekommen. Sie selbst war Chefsekretärin im Kosmetikkombinat Berlin.“ Nach 1990 gab es das nicht mehr, und sie begann hier im einstigen Konsumgeschäft 1991 als Verkäuferin. Ein Jahr später übernahm sie das Geschäft und führte es unter jetzigem Namen weiter. Die Großmutter hatte für diesen Laden als Schneiderin gearbeitet. Mit der Tochter Juliane sind vier Generationen starker Frauen mit diesem Geschäft verbunden. Juliane ist gelernte Handelskauffrau. Sie spricht ein sehr gutes Englisch, mit dem sie Touristen bedient, mit ausländischen Anbietern verhandelt aber auch Kunden und Firmen aller Branchen berät. „In Mitte und Friedrichshain gibt es viele Gastronomen“, sagt Juliane. „Da geht es hoch her, nicht nur sprachlich.“ Durch Outdoor-Anbieter hat sich die Berufskleidung bedeutend geändert. Sie ist jetzt farbiger und schicker geschnitten. „Manche Leute kaufen sich auch Berufskleidung für die Freizeit, weil sie bequem, strapazierfähig, langlebig ist und nicht so teuer.“ Aber man kann auch gerne etwas mehr investieren, wenn man will. Catrin zeigt mir eine dunkle Hose aus Stretch, bei der man die Knie nach Bedarf polstern kann. Die ist ultramodern und eignet sich bestens für den Arbeits- oder Freizeitbereich. „Die kostet aber auch nicht wenig.“ Erstaunlich, was das Geschäft alles anbietet: Kleidung für Mediziner, Warnwesten für Kinder, Kochmützen, Jacken und Hosen in allen Farben und jede Menge Sicherheitsschuhe. „Sollte mal etwas nicht passen, wird es von Juliane passend gemacht“, betont Catrin. „Wir können auch die im Laden gekaufte Kleidung besticken und bedrucken. Auch das Thema Nachhaltigkeit hat in der Branche Einzug gehalten und Juliane und Catrin haben sich ihm verschrieben. „Manche Kunden vertragen keine Chemiefasern, sondern verlangen nach Naturfasern.“ Auch dafür gibt es Anbieter. „Wir achten auf das Nachhaltigkeit-Siegel. Und: was in der Nähe liegt und nicht so viel ist, wird jetzt mit dem Fahrrad ausgefahren“, ergänzt Juliane.

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