Für Solidarität und Anarchie

Gustav Landauer | Quelle: Martin Buber (Hg): Gustav Landauer: sein Lebensgang in Briefen, Frankfurt am Main 1929
Gustav Landauer (1870–1919) etwa 1897
/ Quelle: Martin Buber (Hg): Gustav Landauer: sein Lebensgang in Briefen, Frankfurt am Main 1929 /

Gustav Landauer in Friedrichshain.

Von Erik Natter

Zwischen 1890 und 1933 war der Anarchismus in Berlin eine in der Öffentlichkeit präsente politische Strömung. Zeitweise existierten drei Wochenzeitungen parallel. In zahlreichen Saalveranstaltungen wurden unterschiedliche Themen behandelt und heftig diskutiert. In vielen Stadtteilen bestanden Gruppen, die sich wöchentlich trafen und ein umfangreiches Programm an Vorträgen zu politischen und allgemeinbildenden Themen anboten, so immer auch in Friedrichshain. Es ging um die Verwirklichung einer Gesellschaftsordnung, die individuelle Freiheitsrechte für alle realisiert. Gegenüber politischen Attentaten, die oft polemisch mit dem Anarchismus verbunden wurden, war man in der Berliner Bewegung äußerst skeptisch; kein einziges Attentat lässt sich aus diesen Kreisen nachweisen. Demgegenüber setzten rechtsgerichtete Gruppen systematisch auf den politischen Mord, vor allem in der Weimarer Republik.

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