Teurer Staub
Am 12. April 1949 öffnete Albert Maerten von „Holz- und Kohlen“ in der Stralauer Allee 40/43 einen Brief vom Bezirksamt. Um eine Brandgefahr abzuweisen, möge er seinen „Kohlengrus“ zum Großlagerplatz Bahrfeldstraße 28/32 fahren. Alle Friedrichshainer Kohlenhändler erhielten diese Aufforderung und lieferten – unentgeldlich – ihren Grus. Wegen dieser Aktion entstanden Maerten Außenstände von über 19.000 Mark. Jetzt besaß die „Deutsche Kohlezentrale“ diese „Abfälle“ und lieferte das Material an die Westberliner Firma „Meletex“, die aus dem Steinkohlengrus Eierkohlen mit hohem Heizwert pressen ließ. Ein gutes Geschäft, nicht jedoch für Albert Maerten. Selbst als ihm im Juni 1952 vom „Amt für Wirtschaftsrechtsfragen“ bestätigt wurde, dass „der Kohlengrus zum Eigentum des Kohlenhändlers gehört“, verweigerte ihm die untergeordnete „Deutsche Handelszentrale Kohle“ jedwede Zahlung. Als Maerten 1955 wieder wegen der ausstehenden Summen vorstellig wurde, löste sich das Problem auf unerwartete Weise: Sein Lastzug wurde beschlagnahmt. Der Vorwurf lautete, sein Bruder habe sieben Kubikmeter Buchenholz ohne Genehmigung an einen Kunden in Westberlin geliefert. Es kam zu einer Verhandlung am Landgericht Mitte. Während der Verhandlung wurde Maertens Auto, das vor der Tür stand, gestohlen. In der Verhandlung wurde ihm gesagt, sein Gelände umfasse lediglich Garagen und Büroräume, die restliche Ausrüstung würde „nur noch aus Schrott bestehen“. Wie sein Kollege Kolwe, dessen Geschäft 1952 geschlossen wurde, ging Maerten nach Westberlin.