Die Neue Lazaruskirche in der Romintener Straße , Bild: Archiv St. Markus Friedrichshain

Der Dom von Friedrichshain

Pfarrer Moritz Kracht, 1951, Foto: Gemeinde Lazarus
„Das alte Lazarus ist nicht mehr. Lazarus war immer ein heißer Boden, aber das Wirken in dieser echten Großstadt-Gemeinde war doch schön. […] Es hat mich alles erinnert an viel Gnade Gottes und an viel Sünde der Menschen.“ Pfarrer Moritz Kracht, 1951 / Foto: Gemeinde Lazarus /

Erinnerungen an Pfarrer Kracht

Ein Pfarrer, der die Gemeinde durch bewegte Jahre führte, war Moritz Kracht, der 1919 als 36jähriger zu Lazarus kam. Zuerst durchaus nationaldeutsch denkend, hing er später auf Distanz zu der „Glaubensrichtung Deutsche Christen“. Ihn ärgerte, dass die Entscheidungen, die von den Deutschen Christen in der Gemeinde herbeigeführt worden waren, in außergemeindlichen Gremien instruiert wurden. Er war mit knapp 30 Jahren der Pfarrer mit der längsten Amtszeit in Lazarus. Kracht glaubte an den Wiederaufbau der Kirche und setzte sich dafür ein: „Die Kirche steht da und bleibt stehen“, schrieb er an die städtische Behörde. „Ein Neubau ist nicht notwendig, dauert uns auch zu lange. Ich will das Turmgebäude zu Wohnungszwecken ausbauen, wodurch im Bezirk Friedrichshain wieder einige Wohnungen frei würden.“
Eine Zeitzeugin, die 1947 bei ihm konfirmiert wurde, erinnert sich daran, dass Pfarrer Kracht sehr freundlich gewesen sei und dass die Jugendlichen gern zu ihm kamen. Dies kann aber auch daran gelegen haben, dass das Gemeindehaus im Winter im Gegensatz zu den damals kriegsgeschädigten Wohnungen immer gut geheizt war.
Die Lazarus-Gemeinde hat anlässlich des 110. Jahrestags ihres Bestehens eine Geschichte der Gemeinde herausgegeben, aus der hier zitiert wurde.

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