Das Planetarium im Prenzlauer Berg in Berlin, 1987. | Quelle: Postkarte

Was machen die Nachbarn?

Das Planetarium im Prenzlauer Berg in Berlin, 1987. | Quelle: Postkarte
Das Planetarium kuz nach seiner Eröffnung 1987. / Quelle: Postkarte /

Lauschen in der Betonschale.

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Das Planetarium in Prenzlauer Berg entstand zwischen 1984 und 1987 im Zuge der Errichtung des Thälmannparks. Wer von den über vierzigjährigen Berlinern erinnert sich nicht an die Dreckschleuder Gaswerk Dimitroffstraße? Manch gewitzter Propagandist postulierte: nur der Kapitalismus könne so ein schäbiges Werk mitten in ein Wohngebiet hinein bauen. Dabei war die Stadt an das Werk herangewachsen. Schon in den 1920er Jahren war die Stilllegung geplant, Berlin sollte über eine Fernleitung der Ruhrgas AG versorgt werden. Dann waren es die Nationalsozialisten, die einen großen Park für die Reichshauptstadt versprachen – und allenfalls eine grüne Wiese fertigbrachten. Erst nach weiteren Jahrzehnten endete die Koksproduktion in Prenzlauer Berg. Der Thälmannpark entstand zwischen 1982 bis 1987. Ursprünglich sollten auch die drei riesigen Gasometer an der S-Bahntrasse erhalten bleiben, doch fielen sie unter Protest vieler Berliner, weil sich die Sanierung als zu kostspielig erwies. Wie es heißt, soll sich SED-Chef Erich Honecker persönlich für den Bau eines Planetariums an genau derselben Stelle eingesetzt haben. Es erwies sich als Kleinod, das nicht wenige mit dem Abriss der Gasometer versöhnte. Die charakteristische Kuppel wurde unter Anleitung von Ulrich Müther gegossen. Mit über 30 Metern war es seinerzeit die größte Betonschalenkuppel der Welt. Der Zeiss-Projektor gehörte zur allerfeinste Exportware, die das Land seinerzeit bieten konnte. Jetzt ist das Planetarium saniert und mit einer schönen neuen Ausstellung über die Geschichte des Entfernung- Messens ausgestattet. Es bietet regelmäßig Veranstaltungen im großen Kuppelsaal an. So zum Beispiel ist das Pink-Floyd-Album „The Dark Side of The Moon“ unter der Simulation des Sternenhimmels zu hören. 1973 veröffentlicht, ein Meilenstein der Rockgeschichte. Wenn Sie einen romantischen Wochenausklang erleben oder Ihren (schon etwas größeren) Kindern oder Enkeln schon immer zeigen wollten, wonach Sie in Ihrer Jugend in den Schmuserunden getanzt haben, hier bietet sich die Möglichkeit.

Wo Zeiss-Großplanetarium Berlin, Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin
Wann Freitag, 14. Dezember 21:30 Uhr

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