Vanessa Rémy, Leiterin des Literatur­salons Karl-Marx-Buchhandlung, Foto: Giovanni Lo Curto

„So was hat Friedrichshain noch nicht!“

Für den Erhalt des Literatursalons, Foto: Giovanni Lo Curto
Für den dauerhaften Erhalt des Literatursalons sammelt Karl Marx hier, nun ja, das Kapital. / Foto: Giovanni Lo Curto /

Kultur folgt dem Kommerz – jetzt fehlt noch das  Engagement der Politik

Die Allee hat ihre Zeiten als Einkaufsmeile hinter sich, glaubt Vanessa. Man könnte sie nun zu einem Literaturort entwickeln. Hier gibt es das Café Sibylle, nahe der Proskauer Straße das Lesecafé Tasso, am anderen Ende befindet sich die Franz-Mehring-Buchhandlung. Auch hierfür wünschte sie sich von den Kulturverantwortlichen des Bezirks mehr Engagement.
Vanessa hat ihren in die Stadt gebrachten Elan erhalten und wirkt alles andere, als vom Berliner Kulturbetrieb ernüchtert. Auch erkennt man an ihr nicht die weit verbreitete Unart in den Berliner Szenen, eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor sich her zu tragen, um damit Professionalität vorzutäuschen. Aber sie findet sehr klare Worte: „Ich verorte den Literatursalon Karl-Marx-Buchhandlung in der freien Szene und die ist äußerst schlecht bezahlt.“ Vom Senat erwartet sie weitaus mehr, als lobende Worte, mehr finanzielle Unterstützung und eine professionellere Personalpolitik. Sie weist darauf hin, dass die glückliche Konstellation mit der Produktionsgesellschaft Cobblestone, die für die Miete aufkommt, nicht ewig halten wird. Eines Tags muss sie so weit sein, auch finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Dass es so kommt, kann man ihr und allen Freunden der Literatur des Bezirks nur von ganzem Herzen wünschen.

karlmarx-buchhandlung.com

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