Was machen die Nachbarn? Foto: Margrit Kühl /

Ein städtebauliches Kleinod in Gefahr

Was machen die Nachbarn? Foto: Margrit Kühl /
Der Hof Koloniestraße 10. / Foto: Margrit Kühl /

Ein städtebauliches Kleinod in Gefahr.

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1752 wurde im heutigen Bezirk Wedding die Kolonie „Neues Voigtland“ gegründet, eine planmäßige Ansiedlung von Bauern aus dem Ausland, deren Aufgabe darin bestand, die Berliner mit Obst und Gemüse zu versorgen. Zwischen 1782 und 1784 ist erstmalig eine „Kolonie hinter dem Luisenbad“ nachweisbar. Ab 1800 geht hier die Koloniestraße entlang. In deren Nummer 10 ist ein Fuhrhof angelegt, von dem aus der Transport der Waren nach Berlin ging. Es ist das letzte komplett erhaltene Gebäudeensemble in der Koloniestraße. Auf der einen Seite des sogenannten Parallelhofs befinden sich Remisenwohnungen, auf der anderen Werkstätten. 1884 wurde zur Straße ein Vorderhaus errichtet. Seit Erbauung ist das Ensemble bewohnt. Eine integrierte Gartenanlage wurde 1995 durch ein Hofbegrünungsprogramm des Senats mit 90.000 DM gefördert. Es ist eine Idylle, in der die Mieter regelmäßig öffentliche Veranstaltungen wie Hoffeste, Flohmärkte, Malkurse, Ausstellungen usw. stattfinden lassen und die oft Bestandteil von Kiezspaziergängen ist. Dieses Idyll ist gefährdet, seit der Hof an die Zentrale Immobilien Bodengruppe, einem Investmentfonds aus Erlangen, verkauft wurde. Dieser kündigte sämtlichen Gewerbemietern, denn es gibt die Absicht, das Grundstück an den Immobilienentwickler Campus Viva zu verkaufen. Dieser plant eine komplette Neubebauung, wofür der historische Hof abgerissen werden soll. Zwei Versuche, durch illegale Abrissaktionen Tatsachen zu schaffen, konnten verhindert werden. Eine Unterschriftenaktion gegen den Abriss läuft.
Die Mieter laden zum 13. September, dem Tag des offenen Denkmals, zu Veranstaltungen auf dem Hof ein.

3 Gedanken zu „Ein städtebauliches Kleinod in Gefahr“

  1. Das in dieser Form in Berlin einmalige historische Bauensemble muss erhalten werden! – Wo findet man die Unterschriftenliste gegen die brutalen Abrisspläne?

    Dipl .Ing. Arch. Robert Conrad

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