Etwas Besonderes anbieten
Von Anfang an sollte es kein normales Asien-Restaurant sein. Deswegen haben sie auch das eigene Mobiliar wert gelegt. Es soll auch keine rein vietnamesische Kost geben. „Wir möchten keine langen Speisekarten mit hundert Gerichten, bei denen die Gäste nicht mehr durchsehen und wollen auch keine Einrichtung mit zu viel Schnickschnack sein. Was wir anbieten, nennen wir Fusionsküche. Wir haben Japanisches, Thailändisches und Vietnamesisches.“ Großes Glück hatten sie mit dem Koch. „Wir sprachen mit einem guten Freund, der in einem angesagten Kreuzberger Restaurant am Schlesischen Tor gekocht hat. Der ist auch Großküchenerfahren. Er hat uns unterstützt vom ersten Tag an, an dem wir im Mai mit dem Ausräumen des alten Mobiliars begannen. Aber auch die ganze Familie hat uns unterstützt.“ Weil der Koch gelernt und erfahren ist, schmecken selbst einfache Curry-Reis- Gerichte oder Eier-Reis anders als in den üblichen Asia-Restaurants. Aber es wird auch frischer gebratener Lachs angeboten. „Weil es den Leuten schmeckt, kommen sie wieder. Mundpropaganda ist die beste Propaganda.“ Die Internet-Bewertungen sind durchaus positiv. Inzwischen gibt es Stammkunden, die zwei-dreimal in der Woche kommen. Es wird auch ein kostengünstiges Mittagsmenü mit Suppe und Hauptgang für die Leute angeboten, die in der Umgebung arbeiten. Aber auch Touristen kommen hier her. Und es gibt welche, die nur ab und zu in der Gegend zu tun haben und dann immer vorbei schauen. Von Anfang an war Frau Tran und ihrem Mann Herrn Phung Qualität besonders wichtig. Deshalb haben sie es nach der Öffnung zunächst ruhig angehen lassen, ohne Flyer-Werbung, um die Qualität zu halten.
Kinderfreundlich
„Es kommen auch junge Familien mit ihren Kindern, Pärchen mit frischgebackenen Babys. Wir möchten ein gemütliches Plätzchen für Familien sein. Ich freue mich jedes Mal darüber und wünschte dann, dass auch unsere Kinder hier wären. Das merken die Kunden, dass die Kinder angenommen werden. Wir hatten sogar schon ein Kinderfest hier.“ Auch der Name des Restaurants hat etwas mit Kindern zu tun. „MY heißt auf vietnamesisch Nudeln und J und A sind die Anfangsbuchstaben unserer Kinder. Damit sind sie auch ein bisschen hier.“ Was isst sie eigentlich am liebsten? „Brötchen!“ ruft Frau Tran und lacht laut auf. „Ich bin hier aufgewachsen und könnte immer Brötchen essen. Ich mag auch gern Kartoffelpüree und Sauerkraut aber auch italienische Nudeln.“ Es ist nicht gerade einfach, an diesem Ort ein Restaurant zu etablieren. Am Schleidenplatz gibt es mehrere und an diesem Ende der Schreinerstraße ist nicht so viel los. Um so mehr ist die Initiative zu begrüßen, die Frau Tran und ihre Familie ergriffen hat. Wir wünschen ihnen viel Erfolg!
Sehr gut, dass ihr den Artikel geschrieben habt. Mit einem Vorgängerrestaurant an der Stelle hatte ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht und so wäre ich nie auf die Idee gekommen, dort nochmal zu essen. Jetzt werde ich es bald mal ausprobieren.