

Leidenschaft für den Beruf
2015 öffnete sie ihren Laden in die Schreinerstraße. Sie verkauft nicht nur Weine, sondern auch ausgewählte Spirituosen. Ein Teil des Geschäfts besteht aus Weinverkostungen. Der persönliche Kontakt und Austausch mit ihren Winzern ist Doreen Welke sehr wichtig. So veranstaltet sie exklusive Weinverkostungen für ihre Kunden, zu denen die Winzer direkt bei ihr vor Ort sind. Strahlend und mit Leidenschaft beginnt sie von ihrem Beruf zu sprechen: „Acht von zehn Weinhändler sind männlich. Aber es gibt junge Winzerinnen, Töchter von Winzern. Die studieren, übernehmen die Betriebe ihrer Väter und machen neue tolle Weine!“ Es gibt einen Zusammenschluss von Winzerinnen, der mit dem Titel „weinweiblich“ an die Öffentlichkeit geht. „Deren Weine sind schlanker, filigraner, weniger alkoholreich, mit feinen Aromen. Sie sind leicht, trocken, handverlesen. Das heißt, sie sind nicht mit der Maschine geerntet, nicht industriell produziert, sondern meist in großen Holzfässern vergoren. Manche dieser Weine reifen dann in 225 Liter Barriquefässern aus Eiche nach. Diese jungen Frauen entdecken auch alte Rebsorten neu.“ Auch hier ist also das traditionelle Rollenverständnis in Bewegung. Das Keltern ist ein richtiger Studienberuf, so Doreen: „Kellerwirtschaft oder Önologie ist ein Hochschulstudium, das man in Deutschland in Geisenheim studieren kann.“ Önologie leitet sich aus dem Altgriechischen ab: Oinos – Wein. Ich erkundige mich nach dem Bio-Trend. „Es gibt durchaus gute Bioweine und es gibt auch eine Nachfrage. Deshalb führe ich auch welche“, antwortet Doreen. Auch vegane Weine werden angeboten. „Wobei das etwas schwierig ist. Herkömmliche Weine werden mit Gelatine geklärt, einem tierischen Produkt. Vegane Weine hingegen klärt man chemisch oder lässt sie ungefiltert. Das sind dann RAW-Weine.“