Aktionskreis „Kinder von Tschernobyl“.
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Oft haben die vielen Möglichkeiten, Gutes zu tun, einen traurigen Hintergrund, der es in den seltensten Fällen in die Schlagzeilen schafft. Im April dieses Jahres wurde anlässlich des 30. Jahrestags noch einmal öffentlich an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erinnert. Doch dass seit 1986 zahlreiche Menschen vor allem in der Ukraine und in Weißrussland mit Folgekrankheiten wie Schilddrüsenkrebs, Blutarmut, Leukämie, Schädigungen des Zellmaterials und zunehmenden spastischen Lähmungen zu kämpfen haben, ohne dass ihnen ausreichende staatliche Hilfe zukommt, gerät im Schatten von Stellvertreterkriegen und Flüchtlingsdramen zurzeit hierzulande schnell in Vergessenheit.
Eine Revolutionserrungenschaft
Um so mehr ist eine seit 1990 bestehende Initiative in Friedrichshain zu würdigen, die inzwischen von mehreren Generationen getragen wird und eine beachtliche Expertise vorweisen kann. Angeregt durch Sebastian Pflugbeil, damals Umweltminister der de Maizière-Regierung, kristallisierte sich die Galiläa-Gemeinde in der Rigaer Straße 1990 als Zentrum eines örtlichen Netzwerks heraus, das das Zentrum Julia in Gomel, der zweitgrößten weißrussischen Stadt unterstützt. Dieses Zentrum bietet von Strahlenschäden betroffenen Kindern Hilfe an.