Pirat im Auftrage des Königs
Brachte ihm dies Reichtum und die Anerkennung seines neuen Herren ein, so war er bei den niederländischen Ständen alles andere als wohlgelitten. Diese schätzten nämlich die Schweden als tüchtige Geschäftspartner. Raule verlor einen Prozess wegen Missbrauchs der niederländischen Flagge, derer er sich bedient hatte, und damit auch alle seine gekaperten Frachten. Er musste mit einem neuen Berg Schulden nach Berlin fliehen. Mit großer Energie setzte Raule das Ansinnen des Königs durch, weitere Schiffe zu bauen. Es entstanden Werften am Berliner Schiffbauerdamm, in Havelberg und in Pillau in Ostpreußen.
Erfolgreich – ohne Gewinn
Die militärischen Erfolge gegen Schweden ermutigten den Kurfürsten, einen Kaperkrieg gegen Spanien zu beginnen, um es zur Auszahlung von vertragswidrig einbehaltenen Geldern zu zwingen. „Das erste Gefecht einer deutschen Seemacht!“, jubelten Nationalisten später. Die Erfolge waren mäßig. Erfolgversprechender schien das internationale Handelsgeschäft über das Meer bis hin nach Afrika und Amerika zu sein. Doch auch hier blieben die Erfolge eher übersichtlich.