Ein neuer Name
Am 28. April 1945 wurde der 1904 in Petersburg geborene Nikolai Erastowitsch Bersarin Berliner Stadtkommandant. Er bewies bei der Wiedereinrichtung des Verkehrs und der Versorgung der Einwohner Geschick, machte sich auch für die Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen stark und verbot den Truppen der Roten Armee, irreguläre Aktionen vorzunehmen. Wer mit ihm zu tun hatte, zeigte sich beeindruckt. Im Juni 1945 kam er durch einen Verkehrsunfall ums Leben. Zwei Jahre später wurde der Baltenplatz nach Bersarin umbenannt. Nach der Vereinigung der Stadthälften 1990 tat sich der Westberliner Senat zunächst schwer mit dem Namen des sowjetischen Stadtkommandanten. Schließlich wurde aber Bersarin 2003 als Ehrenbürger anerkannt und der Streit um eine Rückbenennung hatte ein Ende. Aber seit den 1990er Jahren tobt ein anderer Streit, nämlich darüber, wie der Name ausgesprochen wird. Bersarin oder Bersarin? Letzteres ist richtig, Zeitzeiger stiftet Frieden!