Die selten romantische Blumenstraße
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Flankiert von Neubauten der 1950er und 1960er Jahre charakterisiert Stadtgrün die Blumenstraße. Unwirtlicher war es vor über 300 Jahren. Grundwasser stand auf den umliegenden Wiesen, darunter ruhte Lehmboden. Die Stadt und ihr Umland waren vom Dreißigjährigen Krieg verwüstet. Dennoch begann für französische Protestanten, den „Réfugiés“, hier ein neues Leben. Um wegen ihres Glaubens nicht ermordet, ins Gefängnis geworfen oder zur Fronarbeit auf Galeeren verbannt zu werden, verließen sie ihre Heimat. Mit ihrer Ansiedlung, der „Peuplierung“, suchte der preußische Große Kurfürst einen Ausweg, sein entvölkertes Land neu zu beleben. 1803 lebten 4.382 französische Kolonisten in Berlin, davon siedelten 27 Gärtnerfamilien in der Köpenicker oder der Stralauer Vorstadt.
Anmerkung zum Text “Das Haus war jetzt ein „Theater in Concordia“ (in Eintracht). Nach 1848 wurde es unter dem Kapellmeister August Conradi zum Königsstädtischen Vaudeville-Theater. Gemeint war eine Mischung aus Posse, Melodram, Singspiel und Pantomime.”
Laut Berliner Adressbüchern war das Ges. Theater Concordia noch bis 1855 in der Blumenstraße. Erst dann eröffnete Rudolf Cerf das Königsstädtische Vaudeville-Theater, das dann ab 1858 Wallner-Theater hieß.
Wirklich sehr interessant die Geschichte dieser Strasse.
Mein Urgrossvater E. Krüger wohnte 1900 mit seiner Familie
auch dort, bevor er 1934 in das noch grünere Köpenick zog.
Leider gibt es die St. Andreas Kirche am Stralauer Platz nicht
mehr, es war das Tauf- und Konfirmationsgotteshaus meiner
Ahnen. Die noch vorhandenen Glocken konnte ich vom Turm der
Stadtkirche in Sonneberg in Thüringen hören.
Gruss von Renate aus München und Potsdam