Neustart
1919 wird in Berlin öffentliches Preisboxen legalisiert. Innerhalb der Varieté-Programme des Zirkus Busch werden Boxveranstaltungen Publikumsmagnete. Im Angesicht von tausenden Kriegsversehrten und traumatisierten Männern wird das Boxen ein Abbild des Lebenskampfes in einer aus den Fugen geratenen Welt. Otto Bigesse, war einer von acht Berliner Boxveranstaltern. Sein „Vergnügungsplatz“ lag im April 1922 an der Holtei-/Ecke Boxhagener Straße. Neben von Menschenkraft bewegten Karussells und dem Zelt eines Liliputaner-Theaters, stand in einem gelben Zelt der Boxring. Höchstens eine Mark kostete der Eintritt, allgemeinen aber 20-30 Pfennige. Auf lehnenlosen Bänken, eng aneinander gedrückt, saßen die Zuschauer: Männer in Arbeiterkluft. Stumm, mit der Zigarette im Mund, verfolgten sie die Kämpfe.