Boxi inoffiziell / offiziell

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Speisekarte der Volksgaststätte in der Krossener Straße vom Mai 1949. Essen gabs auf Marken und Besteck nur gegen Pfand. / Quelle: Privatarchiv /

Einkaufen

1949 konnte man für 60 Mark 500 Gramm Speck im Reformhaus Krossener Straße 23 kaufen – unter dem Ladentisch. Bis 1958 war in Ostberlin vieles nur auf Lebensmittelmarken zu erhalten, Butter oder Leber wurde nach Listen verteilt, zum Beispiel Butter für Nr. 76 oder Leber für Nr. 262. Allerdings hieß es auch „Der kluge Westberliner kauft in der HO“. Aus politischen Gründen bekamen diese alles ohne Zuteilung. Am 15. November 1948 eröffnete das erste Geschäft der Handelsorganisation HO in Friedrichshain seine Türen. Jedoch war die Klage zu hören: „Ich gehe aus Neugierde in die HO. Wegen der Preise kann ich dort nichts kaufen. Aber Bekannte vom schwarzen Markt, die haben genug Geld!“.
Zum Schuhe Kaufen fuhren die Leute vom Boxi nach Kreuzberg. Immer im Risiko der Beschlagnahme an der Grenze, weil diese „Einfuhr“ verboten war. Aber „man“ hatte ja „geschickte“ Taschen mit zwei Fächern, in denen Kakao, Mandeln oder Sultaninen für den Kuchen Platz fanden. Ferngläser von Zeiss Jena kamen über diese Taschen in den Westen, wo sie hohe Preise erzielten und zur Konkurrenz für die Westberliner Optik-Hersteller wurden.

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