Kolonie Friedrichsberg um 1770 Karte: Landesarchiv Berlin

Friedrichsberg

Grundschule in der Scharnweber Straße nach 1907  Foto: Archiv Ralf Schmiedecke
Grundschule in der Scharnweber Straße nach 1907 Foto: Archiv Ralf Schmiedecke

Friedrichsberg schrieb Industriegeschichte!

Das Postamt Friedrichsberg in der Jungstraße 1 – im Zweiten Weltkrieg zerstört, eröffnete 1877 das erste deutsche Telegrafenamt mit direkter Fernsprechverbindung nach Berlin. Heute mag man darüber schmunzeln, denn beide Orte lagen fast in Rufweite auseinander. Als der Bahnhof 1890/91 umgebaut wurde und die Subunternehmer die vereinbarten Löhne einbehielten, kam es hier zum ersten Streik in der Gegend. Allerdings war diese Gegend dann schon nicht mehr Friedrichsberg, denn 1875 war das Gemeindeland nördlich der Frankfurter Allee in Berlin eingemeindet worden. Selbst eine jüdische Gemeinde existierte, die 1905 im Hinterhaus der heutigen Frankfurter Allee 96 residierte. Sie zog 1935 in die Frankfurter Allee 56, die Berliner Stadtmission übernahm deren Räume. Bis in die 1980er Jahre blieb das bunte Glasfenster erhalten, das dann ausgelagert und erst kürzlich dem Jüdischen Museum übergeben wurde.

An der Ringbahnbruecke Frankfurter Allee Foto: Archiv Ralf Schmiedecke
An der Ringbahnbrücke Frankfurter Allee Foto: Archiv Ralf Schmiedecke

1908 erhielt das Dorf Lichtenberg Stadtrecht. Der Friedrichsberger Teil südlich der Frankfurter Allee wurde Lichtenberg zugeschlagen. Von den 67.000 Lichtenberger Einwohnern waren ganze 50.000 Friedrichsberger. 1938 wurde in einer Gebietsreform der Friedrichsberger Teil Lichtenbergs westlich des Bahnrings Friedrichshain zugeschlagen. Der hieß dann allerdings Horst-Wessel-Bezirk und wurde erst 1945 nach der Niederlage der NS-Diktatur wieder in Friedrichshain umbenannt.

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