Noch mehr Freunde
Im Berlin dieser Zeit waren Vertreter von 80 Geheimdiensten aktiv, viele als Mehrfachagenten. Zu diesen staatlichen „Diensten“ kamen 50 von staatlichen oder privaten Geldgebern finanzierte teils obskure Organisationen. Manche leisteten wie der „Untersuchungsausschuss freiheitlicher Juristen“ Hilfe für von der SED-Justiz verfolgte Menschen. Andere, wie der „BdJ“ oder die „Kampfgruppe gegen die Unmenschlichkeit“ – KgU – hatten nur das Ziel, die DDR zu destabilisieren. Auf das Konto der KgU, zeitweise in Zusammenarbeit mit dem „BdJ“, gingen törichte und Menschen gefährdende Sabotageakte gegen Einrichtungen der DDR. Ähnlich wie die „Barnim- Clique“, wurden junge Menschen, die im oft nur nach einem Ausweg aus einem tristen Leben suchten, zu dilettantischen Obstruktionsaktionen verleitet. Wer dabei erwischt wurde, hatte mit brutalen Gerichtsurteilen zu rechnen oder gar mit dem Todesurteil. Wegen mitunter vermeintlicher „Sabotage“ wurden in den fünfziger Jahren in der DDR über 100 Menschen hingerichtet. Allein 13 von der KgU.