Michael Prügel, Inhaber des Meisterbetriebs Kamera Service Ostkreuz, Foto: Giovanni Lo Curto

„Analogfotografie wird es immer geben.“

Michael Prügel in der Inhaber des Meisterbetriebs Kamera Service Ostkreuz| Foto: Giovanni Lo Curto
Ein selten gewordener Anblick: Arbeiten mit Lötkolben und Pinzette. / Foto: Giovanni Lo Curto /

Michael Prügel, Inhaber des Meisterbetriebs Kamera Service Ostkreuz.

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Die Rheinmetall-Exa meines Vaters aus den Endfünfziger Jahren begleitete meine Geschwister und mich durch unsere Kindheit: Familienausflüge, Urlaube und Familienfeiern, immer wurde fotografiert. Noch heute erinnert mich der Geruch des alten Lederetuis an diese Zeit. Schwierig war es, die richtige Kameraposition durch den Blick auf das seitenverkehrte Bild im Lichtschacht auszubalancieren und zugleich das Einstellen von Blende, Belichtungszeit und Bildschärfe zu beherrschen. Ein Bild wurde nicht einfach so „geknipst“. Auch Lichteinfall und die Erfassung des Objekts im Raum oder im Gelände mussten beherrscht werden. Genau diese Mischung aus Erinnerungen, dem Zauber der Technik, die gemeistert werden muss und die eigenartige Ästhetik von Papierfotos führen gegenwärtig dazu, dass sich vor allem junge Menschen der Analogfotografie wieder verstärkt zuwenden.
Ich bin mit Michael Prügel verabredet, der in der Neuen Bahnhofstraße am Ostkreuz einen Kamera-Service betreibt. Der sympathische, eher mittelgroße Mittfünfziger mit Metallbrille und kurzem Haar bittet mich nach hinten in die Werkstatt. Die Regale sind vollgestellt mit Prüfgeräten und Kameras, die auf die Reparatur warten, an der Wand steht ein alter Holzschrank mit lauter kleinen quadratischen Schubfächern voller Ersatzteile. Auch auf dem langen Werktisch liegen Kameras, Bauteile und Werkzeug.

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