Weihnachten, ein Fest der Fußgänger!
Etwa 60 Stände nehmen am Geschehen an den zwei Wochenenden im Dezember teil. Besonderen Wert legt man auf lokale Geschäftsbetreiber. Ungefähr die Hälfte ist im Kiez beheimatet, der weit überwiegende Teil in Friedrichshain. Immerhin kommen 70 bis 80 Prozent von ihnen jedes Jahr wieder. Die Inhaber der umliegenden Geschäfte gehören nicht dazu, denn sie öffnen ihre Läden an den Weihnachtsmarkttagen. Das ist günstiger für sie, als einen Stand zu mieten.
„Einen Stand für einen unkommerziellen Verein aufzustellen auf dem selbst gebackene Plätzchen verkauft werden, ist fast unmöglich“, erklärt Steffen Belz. „Das Hygieneamt verlangt Nachweise der ganzen Produktionskette. Und die kontrollieren auch wirklich.“
„Manche schimpfen, dass es schon zu kommerziell geworden ist“, kommentiert Uli Kasiske. „Aber was man nicht sieht ist, dass 12 Wochen vorher alle Anträge eingereicht werden müssen: Straßenamt, Polizei, Feuerwehr, Hygieneamt. Gegen eine Gebühr bekommt man dann das Recht, den Fußweg zu benutzen. Wenn es schneit, müssen wir dafür sorgen, dass alles geräumt wird. Wasser, Toiletten, Strom, dafür aufzukommen, ist unser Bier. Und wenn das Wetter schlecht ist und die Besucher ausbleiben, sitzen wir auf den Kosten.“ So weit ist es aber noch nie gekommen. In der Tat sind die Besucher zahlreich, die Akzeptanz im Bezirk ist hoch, es kommt manchmal sogar zu Gedränge. „Das würde sich schlagartig ändern, wenn wir auf die Straße ausweichen und die schönen Parkplätze beanspruchen würden,“ kommentiert grinsend Uli Kasiske. Weihnachten, ein Fest der Fußgänger! Auf dem Samariterplatz.
Wo Samariterkirche, Samariterplatz, 10247 Berlin
Wann 5./6. und 12./13. Dezember 2015, jeweils 13–20 Uhr
Info www.kiezweihnacht.de