Mit den Augen des Künstlers
Die Neigung, Buchbinder zu werden, war bei Jan Christodulow immer schon da, schon als Kind. Aufgewachsen ist der gebürtige Friedrichshainer in Alt-Hohenschönhausen. Als die Neubaugebiete gebaut wurden, entstand auch ein riesiger Abenteuerspielplatz: Betonelemente eigneten sich hervorragend zum Klettern und Versteck spielen. Im Sommer bildeten sich in den riesigen Wasserpfützen richtige kleine Biotope. „Aber mit zwölf entdeckte ich dann wieder die Innenstadtbezirke.“ Ausgeübt hat er viele Berufe, als Maler, als Elektriker, zwischendurch als Buchbinder und dann wieder als Fahrradkurier. „Das waren alles Dinge, die ich gern gemacht habe.“ Auf seinen Touren als Fahrradkurier kam er immer wieder auch in Werkstätten. „Das gefiel mir. Irgendwann dachte ich, in so einer Werkstatt wirst du auch mal arbeiten.“ Warum wurde es nichts mit der Kunst? „Ich hab schon besser als andere verkaufen können“, erwidert der Buchbinder, „aber welcher Maler kann gut von seiner Bildern leben? In meiner damaligen Wohngemeinschaft stand ich noch an der Staffelei, wenn die ersten aufstanden, und als sie abends nach Hause kamen, stand ich wieder an der Staffelei. Dann fragten die mich allen Ernstes, warum ich nicht arbeiten gehe. Dabei habe ich täglich 12 Stunden gearbeitet.“ Allerdings hilft der an der Gestaltung geschulte Blick, auf die Wünsche von Kunden einzugehen. „Gerade im kreativen Bereich sind die Ansprüche an Studentenarbeiten enorm gestiegen. Auf Sonderwünsche kann ich da sehr gut eingehen und Tipps geben. Manche kommen auf den letzten Drücker. Einige berichten enttäuscht von Buchbindern, die überhaupt kein Verständnis für Extrawünsche haben und irgendwann genervt ihre Kunden mit dem Spruch: ‘So macht man das nicht!’ vergraulen. Wir hingegen machen, was andere nicht hinkriegen.“ Solche besonderen Arbeiten haben ihren Preis, der von den Studenten auch gezahlt wird. „Fotografen lassen bei mir für Präsentationen aufwändige Kassetten anfertigen. Und einmal habe ich sogar ein Riesenbuch für einen Film hergestellt, aus dem ich dann die Seiten ausscheiden musste, damit es leichter wird. Das sollte ein Kind tragen.“
Das ist ein echt spannender Artikel zum Thema Buchbinder. Ich werde mich dazu mal noch etwas mehr informieren.
Interessant zu wissen, dass die vorgestellte Druckwerkstätte bereits seit 1900 bestehen. Mein Onkel nimmt die Dienste von Druckereien oft in Anspruch. Er hält die Druckerei für eine Branche nicht nur mit reicher Geschichte, sondern auch mit schöner Zukunft.
Ich war vor Kurzem zum ersten Mal in einer Druckerei. Sie war ähnlich alt und ich war von dem Flair sehr angetan. Auch schön, dass hier auch Buchbinderei angeboten wird. Da hätte ich sicher einige Bücher, die eine Restaurierung benötigen.
Ich suche eine Buchbinderei. Dank des Artikels weiß ich nun, dass es einige Druckereien mit langer Geschichte gibt. Ich werde mal schauen, dass ich auch eine solche unterstütze.
Ich finde es super, dass es noch diese Druckwertstätte gibt. Heutzutage scheint vieles ja überholt zu werden. Mein Bruder arbeitet auch in einer Druckerei für Flyer und berichtet mir häufiger davon.