
Kommunikation – immerhin
In dieser mehr als verfahrenen Situation war die Einberufung einer Dialogwerkstatt mit allen Beteiligten eine kluge Lösung. Das Resultat heißt: Kommunikation auf dem Wege, noch ist nichts entschieden. So steht es in der 66-seitgen Broschüre des Bezirks: „RAW 2040 Zukunft konkret“. Doch genau das bestreitet die Initiative RAW.Kulturensemble. Die Spielräume der Diskussionen seien von Vornherein viel zu eng gewesen. Das Thema soziokulturelle Freiräume, das für das RAW-Gelände so wichtig ist, fand kaum Platz, während dem städtebaulichen Thema ein weitaus größerer Raum gegeben wurde. Und da ging es durchaus schon über die viel zu konkreten Projektbilder der Investorenfamilie Kurth, die auch in der Broschüre zu sehen sind: Hochhäuser, „semiöffentliche“ Dachgärten, Badehaus abreißen oder nicht abreißen. Während der Zeit der Dialogwerkstatt wurde eine ehemalige Betriebshalle abgerissen – was die Initiative nicht gerade als vertrauensfördernd ansieht. Die ursprüngliche Idee, das Gesamtgelände als Einheit zu schützen, greift sie erneut auf, denn leider hat sich immer wieder in der Vergangenheit gezeigt, dass Investoren stärker als die Initiativen der Menschen waren, die preiswerte offene Nutzungsvarianten bevorzugen. Nun soll der Bezirk durch zahlreiche Unterschriften dazu gebracht werden, das komplette Gelände als städtebauliches Erhaltungsgebiet unter Schutz zu stellen. Verringert sich der Wert der Immobilie, so die Idee, könnte sie durch den Bezirk gekauft werden.