Ein moderner repräsentativer Platz
1966 ließ das SED-Politbüro zur Gestaltung des neuen Leninplatzes einen städtebaulichen Wettbewerb ausschreiben, den das von Hermann Henselmann geleitete Kollektiv um Wilfried Stallknecht gewann: moderne Hochhäuser der P2-Serie schlängeln sich entlang des Straßenkreuzes, das von einem sechsstufigen Hochhaus vor der Silhouette des Mont Klamotts bekrönt wurde.
Doch anstelle der vorgesehenen Bibliothek zu Ehren Lenins ließ man ein riesiges Lenindenkmal vom sowjetischen Stalinpreisträger Nikolai Wassiljewitsch Tomski errichten. Die markante Hochhaustreppe wurde in nur drei Stufen ausgeführt. Nicht vollendet wurde die breite Panoramatreppe zum Hügel des Mont Klamotts, auf dem ein Café eingerichtet werden sollte. Wie an vielen Straßen und Plätzen des Neuen Bauens in der DDR entwickelte sich auch am Leninplatz kaum urbanes Leben. Nichts lädt nicht zum Flanieren und Verweilen ein.