Diana Kleene, Friseurmeisterin in Friedrichshain. Foto: Silvio Weiß

Diana Kleene | Friseurin aus Leidenschaft

Diana Kleene als Kleene. Foto Privat
Sonntagsputz

Den Wunschberuf nicht geschenkt bekommen

Verantwortung zu tragen lernte Diana früh. Sie wuchs mit einer vier Jahre jüngeren Schwester und einem dreizehn Jahre jüngeren Bruder auf. „Meine Mutter arbeitete viel. Da mussten wir mithelfen.“ Es galt nicht nur, auf den Jungen aufzupassen und ihn regelmäßig vom Kindergarten abzuholen, sondern auch, einzukaufen, abzuwaschen und die Zimmer in Ordnung zu halten.
In der DDR war der Friseurberuf begehrt, so dass nur sehr gute Schülerinnen einen entsprechenden Ausbildungsplatz erhielten. Dianas Noten reichten dafür nicht aus. „Eine solche Lehrstelle war wie ein Fünfer im Lotto.“ – Nebenbei bemerkt: Der Hauptgewinn des in der DDR sehr beliebten Tele-Lotto waren fünf Richtige, nicht sechs.
Von einem anderen Beruf außer dem einer Friseurin wollte sie nichts wissen. Dass sie in dieser Beziehung ihren eigenen Kopf hatte, erfuhren die Lehrer, die sie für einen anderen Lehrberuf gewinnen wollten, von ihrer eigens in die Schule bestellten Mutter: „Was soll ich da machen? Sie muss es selbst einsehen.“
Als Diana sich schließlich eingestehen musste, dass ihr leiblicher Vater, auf den sie gesetzt hatte, weil er Friseur war, nicht helfen konnte, lernte sie den Beruf eines Facharbeiters für Postverkehr. „Das war der Beruf mit der kürzesten Lehrzeit. Man sagte mir, ich könnte später auch auf dem zweiten Bildungsweg Friseurin werden.“ Sie wollte so wenig Zeit wie möglich für eine andere Arbeit verschwenden.

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